Oscars 2016: Leonardo DiCaprio hat endlich seinen Goldjungen

Das Gespann Leonardo DiCaprio (l.) und Alejandro González Iñárritu kann sich je über einen Oscar für "The Revenant" freuen

Es hat gefühlt eine Unendlichkeit gedauert, ehe Vorjahres-Siegerin Julianne Moore (55) den Umschlag mit dem "Besten Hauptdarsteller" bei den Oscars 2016 öffnete - obwohl sie ihn sofort aufriss. Wie in aller Welt muss es erst Leonardo DiCaprio (41) vorgekommen sein? Doch das alles wird ihm kurz darauf herzlich egal gewesen sein, als er zum ersten Mal in seiner langen und erfolgreichen Karriere diese vermaledeiten Stufen Richtung Bühne beschreiten durfte, um seinen ersten Goldjungen für "The Revenant" entgegenzunehmen. Der jahrzehntelange Oscarfluch, bei dem DiCaprio bei fünf Nominierungen keinen einzigen Preis ergattern konnte, war unter dem tosenden Applaus und stehenden Ovationen der anderen Stars endlich gebrochen.

Die Erleichterung, in den nächsten Tagen von Mitleidsbekundungen, Hohn und Spott verschont zu bleiben, war DiCaprio förmlich ins Gesicht gemeißelt. Und auch die Academy hatte ein Einsehen und versuchte gar nicht erst, seine Dankesrede an Kollegen Tom Hardy und Alejandro González Iñárritu (52) zu unterbrechen. Und schließlich hielt er noch ein Plädoyer auf den Umweltschutz und endete seine historische Dankesrede mit den Worten: "Lasst uns diesen Planeten nicht für selbstverständlich erachten. Ich erachte diesen Abend auch nicht als selbstverständlich."

"Beste Hauptdarstellerin": Brie Larson, "Raum"

Bei den Frauen konnte sich ebenfalls die Favoritin durchsetzen. Für ihre eindringliche und gefühlvolle Darbietung in der Buchadaption des Bestsellers "Raum" durfte sich Larson (26) über die große Ehre freuen. Leer ausgegangen sind dagegen Cate Blanchett (46, "Carol"), die standesgemäß nominierte Jennifer Lawrence (25, "Joy"), Charlotte Rampling (70, "45 Years") und Saoirse Ronan (21, "Brooklyn").

"Bester Regisseur": Alejandro González Iñárritu, "The Revenant"

Schon im vergangenen Jahr konnte Iñárritu mit seinem herausragenden Film "Birdman" den Oscar als "Bester Regisseur" einheimsen. Auch 2016 triumphierte er am Ende über die starke Konkurrenz wie George Miller (70) für "Mad Max" und Tom McCarthy (49) für "Spotlight". Da verzieh es ihm auch jeder, dass er die knapp bemessene Redezeit von 45 Sekunden deutlich überzog.

"Spotlight" der "Beste Film"

Den letzten Höhepunkt setzten dann aber andere. Nicht das Gespann von Iñárritu, sondern die Macher von "Spotlight" um Regisseur McCarthy für den Film über Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche gab es den Oscar als "Bester Film".

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