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Omikron bei Kindern: Was Eltern über Symptome, Verlauf und Impfung wissen sollten

Auch Kinder sind von der Omikron-Variante gefährdet.
Auch Kinder sind von der Omikron-Variante gefährdet.

Hunderttausende Neuinfektionen, sich füllende Krankenhäuser und keine ausreichende Impfquote: Die fünfte Corona-Welle hat Deutschland überrumpelt. Vor allem Eltern und Kinder sind weiterhin unsicher, wie sie mit der Pandemie und der neuen Omikron-Variante umgehen sollen. Doch wie gefährlich ist Omikron für Kinder wirklich? Sollte ich mein Kind impfen lassen und wenn ja, welche Nebenwirkungen sind bekannt? Wir verraten euch die wichtigsten Daten und Fakten rund um Omikron bei Kindern.

Wie verbreitet ist Omikron in Deutschland?

Die Omikron-Variante ist mittlerweile der vorherrschende Corona-Erreger in Deutschland und hat Delta weitgehend verdrängt. Im letzten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom 10. Januar geht das RKI von einem Anteil von 73,3 Prozent aus. Es ist höchstwahrscheinlich, dass der Anteil seitdem weiter gestiegen ist. Erst am Mittwoch wurden in den vergangenen 24 Stunden 116.000 Neuinfektionen verzeichnet - ein neuer Rekord. Erste Studien zeigen zwar, dass schwere Krankheitsverläufe bei Omikron seltener sind als bei Delta, die neue Variante jedoch wesentlich ansteckender ist und den Immunschutz mitunter umgeht.

Welche Symptome gibt es bei der Omikron-Variante?

Zu den typischen Symptomen gehören weiterhin wie bei den vorherigen Corona-Varianten Gliederschmerzen und starke Müdigkeit. Doch im Gegensatz zu Delta und Co. kommt es bei Infektionen mit Omikron selten zum Geruchs- oder Geschmacksverlust. Neu hingegen sind Symptome wie Nachtschweiß und Appetitlosigkeit.

Wie viele Kinder erkranken an der Omikron-Variante?

In deutschen Krankenhäusern finden sich derzeit verhältnismäßig viele kleinere Kinder mit nachgewiesener OmikronInfektion. Das geht aus einer neuen Übersicht hervor, die das RKI am 3. Januar veröffentlicht hat. Die darin erhobenen Zahlen reichen bis zum 15. November des vergangenen Jahres zurück.

Insgesamt 632 Omikron-Fälle bei Null- bis Vierjährigen verzeichnet das RKI in diesen etwa eineinhalb Monaten. Von diesen Kindern wurden zwölf im Krankenhaus behandelt. Zwölf, das klingt zunächst nicht nach viel – doch es handelt sich um etwa 1,9 Prozent aller infizierten Null- bis Vierjährigen. Mitte September hingegen, als in Deutschland noch die Delta-Variante vorherrschend war, lag der Anteil der hospitalisierten Kinder hierzulande bei weniger als einem Prozent, schrieben damals die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) in einer Stellungnahme.

Bei den Fünf- bis Vierzehnjährigen liegt die Zahl der Omikron-Infektionen laut RKI bei 2892. Von dieser Gruppe mussten allerdings nur fünf Kinder ins Krankenhaus, anteilig also wesentlich weniger als bei den Kindern unter fünf Jahren.

Experten entschärfen jedoch die Zahlen. Demnach flossen in die Statistik viele Zufallsdiagnosen ein. Das bedeutet, dass Kinder aus einem anderen Grund als Corona in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, sich dann mit dem Virus infizierten und trotzdem in die Statistik aufgenommen wurden.

Wie schon bei den vorherigen Virusvarianten ist es angesichts dieser ersten Zahlen schwierig vorauszusagen, was Omikron nun für Kinder konkret bedeutet. Es ist jedoch zu erwarten, dass sich zunehmend mehr Kinder anstecken werden. Für die Altersgruppe der Null- bis Fünfjährigen wurde noch kein Impfstoff zugelassen. Außerdem sind auch viele ältere Kinder nicht geimpft, geboostert oder genesen.

Wie ist der Krankheitsverlauf von Kindern bei Omikron?

Es ist bekannt, dass nach einer Corona-Infektion sich die Krankheitssymptome bei Kindern und Babys seltener ausprägen. Eine Erkrankung verläuft dann meist milder als bei den Erwachsenen. Dies galt zumindest bei den früheren Varianten. Die Datenlage zu Omikron bei Kindern ist weiterhin dünn. Doch "die Erfahrung auch aus den vorherigen Pandemiewellen mit den Varianten Alpha und Delta lehrt, dass sich ein besonderes Risiko von Kindern in keiner dieser Wellen bestätigt hat", schreiben die Fachärztinnen und -ärzte der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin.

Wann müssen Kita- und Schul-Kinder in Quarantäne oder Isolation?

Sobald ein positiver Corona-Befund vorliegt, muss das getestete Kind in Isolation. Es gelten dann die gleichen Regeln wie für Erwachsene. Das bedeutet: zehn Tage Isolierung. Eine Freitestung kann frühestens ab dem siebten Tag erfolgen. Falls das Kind Kontakt mit einem Infizierten hatte, muss es ebenfalls für zehn Tage in Quarantäne. Eine Freitestung kann hier jedoch bereits nach fünf Tagen erfolgen.

Ausnahmen von der Quarantäne gelten für:

  • Personen, die eine Booster-Impfung erhalten haben.

  • Geimpfte, die danach an Corona erkrankten.

  • Genesene, die nach ihrer Erkrankung mindestens eine Impfdosis erhalten haben.

  • Personen, deren zweifache Impfung 15 bis 90 Tage zurückliegt.

  • Genesene vom 28. bis 90. Tag nach dem positiven Testergebnis.

Wie können sich Kinder freitesten?

Die Kinder können sich dabei sowohl in Isolation als auch in Quarantäne mit einem negativen PCR-Test oder einem negativen hochwertigen Antigen-Schnelltest freitesten.

Soll ich mein Kind impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen Kindern zwischen zwölf und siebzehn Jahren eine Corona-Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech. Zusätzlich empfiehlt die Stiko für Kinder ab fünf Jahren eine Impfung aufgrund von Vorerkrankungen, die das Risiko eines schweren Verlaufs erhöhen und "in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren Covid-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht."

Welche Nebenwirkungen zu Impfungen sind bekannt?

Das Gesundheitsministerium schreibt hierzu: "Bisher sind beim Corona-Impfstoff von Biontech für Kinder zwischen fünf und elf Jahren keine schweren Nebenwirkungen bekannt. In der Zulassungsstudie hatten viele Kinder ein bis zwei Tage lang vorübergehende Impfreaktionen, besonders nach der zweiten Spritze. Häufig waren das Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Einige hatten rund um die Einstichstelle auch eine Rötung oder Schwellung. Außerdem bekamen einige Kinder Fieber, Durchfall, Schüttelfrost sowie Muskel- und Gelenkschmerzen."

Eine US-Studie zeigt zudem, dass die Corona-Impfung von Biontech bei Kindern kaum schwere Nebenwirkungen auslöst. Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat die Daten von 8,7 Millionen Impfungen mit dem mRNA-Impfstoff für Kinder ausgewertet und hat dabei lediglich zwölf Fälle von Herzmuskelentzündungen erfasst. Keines der zwölf Kinder musste ins Krankenhaus.

Bekommen Kinder auch einen Omikron-Booster?

Die Stiko empfiehlt allen Kindern zwischen zwölf und siebzehn Jahren eine Auffrischungsimpfung mit dem Vakzin von Biontech. Für alle jüngeren Kinder wurde noch keine Empfehlung ausgesprochen. Hier sollten Eltern individuell mit dem jeweiligen Arzt entscheiden, ob eine Booster-Impfung beim Kind vorgenommen werden soll.

Sollte man sich impfen lassen, wenn man schwanger ist?

Auch hier empfiehlt die Stiko schwangeren Frauen ab dem vierten Schwangerschaftsmonat eine Immunisierung mit einem der mRNA-Impfstoffe von Biontech oder Moderna. Demnach treten bei Schwangeren keine schweren Nebenwirkungen nach einer Impfung auf. Zudem kommt es auch nicht häufiger zu Tot- oder Früh-Geburten oder Fehlentwicklungen beim ungeborenen Kind.

Auch alle Frauen mit Kinderwunsch sollten sich schnellstmöglich impfen lassen. Dies gilt auch für stillende Mütter. Trotzdem ist es immer richtig, das Gespräch mit eurem Arzt zu suchen, um eventuelle Komplikationen auszuschließen.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 21. Januar 2022 aktualisiert. Er wurde am 20. Januar 2022 veröffentlicht.