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Olympia-Attentat: Hinterbliebene fordern 110 Millionen

Olympia-Attentat: Hinterbliebene fordern 110 Millionen
Olympia-Attentat: Hinterbliebene fordern 110 Millionen

Knapp 50 Jahre nach dem Attentat von München 1972 fordern die Angehörigen der Opfer offenbar eine enorme Entschädigung von den Vereinten Nationen (UN). Eine Initiative um Ankie Spitzer, deren Mann Andre bei dem Terroranschlag ums Leben gekommen war, beantragte bei der UN einen Schadenersatz in Höhe von 110 Millionen Euro, berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf die Initiative.

Der Betrag soll demnach nicht aus UN-Mitteln, sondern aus dem Vermögen des früheren libyschen Diktators Muammar Al-Gaddafi beglichen werden, das die Vereinten Nationen nach dessen Tod 2011 beschlagnahmt hatten. Al-Gaddafi soll bis zu seinem Tod bis zu 200 Milliarden Euro ins Ausland geschafft haben. Dies belegen unter anderem die "Panama Papers".

Als libyscher Diktator soll er laut der Angehörigen den Anschlag, bei dem elf Israelis und ein Polizist während der Olympischen Spiele getötet worden waren, unterstützt und den drei überlebenden Attentätern später geholfen haben, unterzutauchen.

Fünf der acht Terroristen waren bei der missglückten Befreiungsaktion der Polizei am Flugplatz Fürstenfeldbruck ums Leben gekommen, drei von ihnen wurden nach nur 54 Tagen in einer bayerischen Haftanstalt freigepresst. Ein palästinensisches Terrorkommando hatte dafür eine Lufthansa-Maschine entführt und die Freilassung der Täter erzwungen.

Die Angehörigen der Opfer von München waren von deutscher Seite lange nicht entschädigt worden. Zunächst hatten sie eine Millionen US-Dollar als „humanitäre Hilfe“ vom Internationalen Roten Kreuz erhalten, erst 2002 überwies die Bundesrepublik den 34 Hinterbliebenen weitere drei Millionen Euro.