Auch ohne ESC-Sieg: Diese Songs sind zu großen Hits geworden

The Common Linnets konnten zwar 2014 den ESC nicht gewinnen, mit "Calm after the Storm" allerdings einen internationalen Hit landen. (Bild: imago/ITAR-TASS)
The Common Linnets konnten zwar 2014 den ESC nicht gewinnen, mit "Calm after the Storm" allerdings einen internationalen Hit landen. (Bild: imago/ITAR-TASS)

Der Gewinn des Eurovision Song Contests ist für die meisten Teilnehmer auch gleichzeitig Garant für einen internationalen Charterfolg. Doch die folgenden Songs beweisen, dass nicht zwingend ein Sieg nötig ist, um mit einem ESC-Song einen Hit zu landen.

"Nel blu dipinto di blu (Volare)" und "Piove (Ciao ciao bambina)" von Domenico Modugno

1958 und 1959 versuchte der italienische Sänger Domenico Modugno (1928-1994) beim Eurovision Song Contest sein Glück. Während er 1958 mit "Nel blu dipinto di blu (Volare)" den dritten Platz machte, reichte es im folgenden Jahr mit "Piove (Ciao ciao bambina)" nur für Platz sechs. Trotzdem wurden beide Songs weltweite Hits, die sich millionenfach verkauften. "Volare" wurde sogar mehrfach von Künstlern wie Dean Martin (1917-1995), den Gipsy Kings und Peter Alexander (1926-2011) adaptiert. Modugno trat 1966 ein letztes Mal beim europäischen Musikwettbewerb an, machte dann allerdings mit ernüchternden null Punkten den letzten Platz.

"Congratulations" von Cliff Richard

1968 handelte man den Briten Cliff Richard (80) mit seinem Song "Congratulations" als Favoriten für den ESC in London. Mit nur einem Punkt Vorsprung gewann allerdings dann der spanische Beitrag "La, La, La". Richard erreichte nur den zweiten Platz. "Congratulations" stürmte anschließend dennoch weltweit die Charts und gilt bis heute als einer seiner größten Hits.

"Wunder gibt es immer wieder" von Katja Ebstein

Katja Ebstein (76) vertrat Deutschland drei Mal beim Eurovision Song Contest. Zwar reichte es für sie nie für einen Sieg, allerdings fuhr sie 1970, 1971 und 1980 zwei dritte und einen zweiten Platz ein. Sie gilt damit als die erfolgreichste Teilnehmerin, die den Contest nicht gewonnen hat. Der bis heute bekannteste Song ist wohl "Wunder gibt es immer wieder" aus dem Jahr 1970. Das Lied hielt sich zehn Wochen in den deutschen Top 20 und ist bis heute ein beliebter Schlagerklassiker.

"L'amour est bleu" von Vicky Leandros

1967 nahm Vicky Leandros mit ihrem Song "L'amour est bleu" für Luxemburg am Grand Prix de la Chanson teil, wie der ESC damals noch hieß. Sie erreichte den vierten Platz. Der Song wurde zum großen internationalen Hit und Leandros nahm ihn in mehreren Sprachen auf. Besonders erfolgreich war die Instrumental-Version von Paul Mauriat (1925-2006). Diese schaffte es sogar auf Platz eins der US-Billboard-Charts.

"Eres tú" von Mocedades

Die spanische Band Mocedades verfehlte 1973 mit ihrem Song "Eres tú" beim ESC in Luxemburg knapp den Sieg. Es reichte nur für den zweiten Platz. Doch der Single-Release des Songs wurde zum großen Erfolg. Mocedades gehört zu den fünf spanischen Acts, die mit einem Song die US-amerikanischen Top Ten geknackt haben - und ist dabei der einzige Song, der komplett auf Spanisch vorgetragen wurde. 2013 folgte eine weitere große Würdigung: "Eres tú" wurde in die "Latin Grammy Hall of Fame" aufgenommen.

"Dschinghis Khan" von Dschinghis Khan

Der deutsche Anwärter "Dschinghis Khan" der gleichnamigen Band galt bei Kritikern 1979 nicht unbedingt als ernstzunehmender Anwärter auf den ESC-Sieg. Für den Song aus der Feder von Ralph Siegel (75) reichte es dennoch für den vierten Platz im Musikwettbewerb. "Dschinghis Khan" wurde anschließend zum Charterfolg und hielt sich vier Wochen auf Platz eins der deutschen Singlecharts. Später wurde das Lied von zahlreichen internationalen Künstlern adaptiert.

"Calm after the Storm" von The Common Linnets

2014 verliebte sich Europa in die Sängerin Conchita Wurst (32) alias Tom Neuwirth. Für die niederländische Band The Common Linnets reichte es neben Wurst nur für den zweiten Platz. Allerdings wurde der Song "Calm after the Storm" zum internationalen Hit. Ilse DeLange (43) und Bandkollege JB Meijers (48) erreichten in den Charts den ersten Platz in ihrer niederländischen Heimat, Platz zwei in Dänemark und Österreich, den dritten Platz in Deutschland, Platz vier in Irland und die Top Ten in Großbritannien.

"No no never" von Texas Lightning

Obwohl die Band Texas Lightning 2006 in Athen nur von zehn der 37 Teilnehmerländer Punkte bekam und den 14. Platz machte, wurde ihr Country-Song "No no never" in Deutschland ein großer Hit. Er hielt sich eine Woche auf Rang eins und ganze 38 Wochen insgesamt in den Charts.

"Er gehört zu mir" von Marianne Rosenberg

Besonders ungewöhnlich ist der Erfolg von Marianne Rosenberg (66) und ihrem Song "Er gehört zu mir". Denn die Schlagersängerin schaffte es damit nicht einmal durch den Vorentscheid des Eurovision Song Contests 1975, der in Stockholm stattfand. Sie machte damals lediglich den zehnten Platz. Nach Stockholm durfte Joy Fleming (1944-2017) mit "Ein Lied kann eine Brücke sein", doch es war Rosenberg, die mit ihrem Anwärter einen Evergreen landete. Der Song hielt sich 1975 20 Wochen in den Charts und schaffte es bis in die Top Ten. Auch ihr Remake 2004 konnte sich acht Wochen in den deutschen Singlecharts halten.