Nicht mehr Handelspartner? US-Ministerium löscht fiktives Wakanda aus Register

Für Testzwecke hat das US-Landwirtschaftsministerium das fiktive Land Wakanda in sein System aufgenommen. Anstatt Zukunftstechnologie bietet das aber Esel und Maultiere zum Handel an. Foto: ddp / INTERTOPICS / LMKMEDIA Ltd.
Für Testzwecke hat das US-Landwirtschaftsministerium das fiktive Land "Wakanda" in sein System aufgenommen. Anstatt Zukunftstechnologie bietet das aber Esel und Maultiere zum Handel an. Foto: ddp / INTERTOPICS / LMKMEDIA Ltd.

Bis zum Mittwoch tauchte das fiktive ostafrikanische Land Wakanda noch unter den Handelspartnern des US-Landwirtschaftsministeriums auf. Dann löschten es Mitarbeiter aus dem Register.

Für US-Präsident Donald Trump ist Politik ein Geschäft – aus dem er stets als Gewinner hervorgehen will. Deswegen stellt er sich gern als “Dealmaker” dar, der etwa Handelsgespräche gewonnen hat. Mit einem ganz besonderen Handelspartner scheint das nun nicht geklappt zu haben. Wie sonst lässt sich erklären, dass die Vereinigten Staaten von Amerika seit Mittwoch keine Handelsbeziehungen mehr zu Wakanda pflegen?

Vergessen, nach einem Test zu löschen

Die Rede ist tatsächlich von der fiktiven ostafrikanischen Heimat des Marvel-Superhelden Black Panther. Das Comic-Land tauchte bis Mittwoch noch im frei einsehbaren digitalen Register des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) als Freihandelspartner auf – neben Ländern wie Kolumbien, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Peru und der Dominikanischen Republik.

Laut dem britischen “Guardian” haben Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des USDA Wakanda während eines Testlaufs in ihr System aufgenommen. Um zu sehen, ob alles reibungslos funktioniere, habe das für Zölle auf landwirtschaftliche Produkte und Leistungen verantwortliche Team Testdateien benutzt, wird Mike Illenberg, Ministeriumssprecher, zitiert. “Sämtliche Informationen zu Wakanda hätten nach den Tests jedoch entfernt und gelöscht werden sollen.”

Handelsgüter: Maultiere statt Jets?

Stattdessen hat Francis Tseng, ein Mitarbeiter in der gemeinnützigen Forschungseinrichtung Jain Family Institute, Wakanda unter den US-Handelspartnern entdeckt und seinen Fund auf Twitter geteilt. Dazu scherzte er: “Die USA würden fraglos sofort versuchen, Wakandas Markt zu liberalisieren und ihn mit billigem subventioniertem Mais zu fluten.”

Das in der Comic-Welt hoch-technologisierte afrikanische Land bot laut USDA unter anderem “lebendige Esel”, “Maultiere” und “Maulesel” an, aber auch noch weitere Farmtiere. Für Kartoffeln und Kastanien war Wakanda wohl ebenfalls als Handelspartner von Interesse für die USA. Etwas überraschend ist hingegen, dass die geheimnisvollen violetten Blüten, die dem Black Panther seine übermenschlichen Kräfte verleihen, nicht gelistet wurden.