Neues aus der Alptraumfabrik: Quentin Tarantinos Herz ist gebrochen

Ohne Harvey Weinstein wäre Quentin Tarantino wohl nicht das, was er heute ist. Umso härter treffen ihn die Anschuldigungen gegen seinen Freund.

Zu einer Zeit, als die Weinstein Company noch in den Hollywood-Sternen stand und Harvey Weinstein (65) gemeinsam mit seinem Bruder Bob (62) die Geschicke ihres Studios Miramax lenkte, war ein gewisser Regisseur namens Quentin Tarantino (54) ein absoluter Nobody. Bis besagte Studiobosse zunächst seinen Debütfilm "Reservoir Dogs" ins Kino brachten und zwei Jahre später mit "Pulp Fiction" gemeinsam Filmgeschichte schrieben. Verständlich also, dass Tarantino angesichts der schweren Vorwürfe gegen seinen Talentförderer regelrecht sprachlos ist. Mit einem kurzen Statement hat er es nun dennoch versucht.

Dieses postete Schauspielerin Amber Tamblyn (34) auf Twitter und schrieb dazu, dass er sie als guter Freund darum gebeten habe, es zu teilen. Darin steht zu lesen: "Seit der vergangenen Woche bin ich fassungslos und mein Herz ist angesichts der ans Tageslicht gekommenen Enthüllungen über meinen Freund seit 25 Jahren, Harvey Weinstein, gebrochen. Ich brauche noch einige Tage, um meinen Schmerz, meine Gefühle, Wut und Erinnerungen zu verarbeiten, dann werde ich mich öffentlich dazu äußern."

Erneute Statements der Stars

Öffentlich zu dem Sexskandal geäußert haben sich seit der Enthüllung der "New York Times" schon unzählige Hollywood-Größen, tagtäglich kommen weitere hinzu. Etwa Julia Roberts (49, "Money Monster"), die laut der Seite "Us Weekly" mit diesen Worten reagiert hat: "Ein korrupter, mächtiger Mann nutzt seinen Einfluss, um Frauen zu missbrauchen und zu manipulieren. Wir haben diese wütend machende, herzzerreißende Geschichte schon unzählige Male zuvor gehört." Sie hege nun die Hoffnung, dass der Skandal endlich dazu führe, für ein so dringend notwendiges Umdenken in der Gesellschaft zu sorgen.

Ebenfalls bei "Us Weekly" meldete sich Blake Lively (30) zu Wort, Ehefrau von Ryan Reynolds (40). Sie sei absolut geschockt von den Nachrichten, habe selbst aber nie derartige Erfahrungen mit Weinstein gemacht. "Ich habe nie von solchen Geschichten gehört - (...) aber sie nun zu hören, ist erschütternd", wird Lively zitiert. Nun sei es in ihren Augen wichtig zu realisieren, dass es in allen Bereichen und Industrien der Gesellschaft zu solch einem Fehlverhalten kommen würde, nicht nur in Hollywood.

Ein unerwarteter Verteidiger

Ausgerechnet Regie-Legende Oliver Stone (71), der stets mit anderen Studios zusammengearbeitet hat, rief laut "The Hollywood Reporter" dazu auf, nicht zu voreilig in Selbstjustiz zu verfallen: "Ich bin ein Verfechter davon, dass man erst abwarten sollte, bis die Dinge vor einem Gericht landen", so Stone.

"Ein Mensch sollte nicht durch ein Selbstjustiz-System verurteilt werden. Es ist nicht leicht, was er gerade durchzustehen hat. Zu dieser Zeit waren wir Rivalen. Ich habe nie Geschäfte mit ihm gemacht und gekannt habe ich ihn auch nicht wirklich." Sein nächster Satz lässt dabei den glorifizierten Traum von Hollywood endgültig platzen: "Ich habe über jeden in dem Business Horror-Geschichten gehört, also werde ich zu Gerüchten keine Stellung beziehen."

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