Kohfeldt will Wölfe mit Spektakel reanimieren

Gut gebräunt von der Sonne Fuerteventuras und bestens gelaunt erschien Florian Kohfeldt zum Dienst, nur seine Stimme war nicht mehr ganz frisch.

„Man hört es mir an“, sagte der neue Trainer vom VfL Wolfsburg bei seiner Vorstellung: „Ich habe sehr viele Gespräche geführt.“ Schließlich hat Kohfeldt keine Zeit zu verlieren - der Werksklub soll so schnell wie möglich zurück in die Spur. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Und auf diesem Weg setzt Kohfeldt - anders als sein glückloser Vorgänger Mark van Bommel - wieder auf Spektakel-Fußball. Aggressives Pressing, Ballgewinn, schnelles Umschaltspiel - so will er das Klubmotto „Immer hungrig“ nach zuletzt acht Pflichtspielen ohne Sieg und vier Bundesliga-Niederlagen in Serie wieder mit Leben füllen.

Kohfeldt will Wolfsburger Tugenden wieder erwecken

„Dieses Team hat in den letzten Jahren eine unglaubliche Dynamik und Intensität gegen den Ball ausgezeichnet. Das ist zuletzt etwas weniger geworden“, sagte Kohfeldt und kündigte an, diese Fähigkeiten wieder sichtbar werden zu lassen: „Ich habe eine intakte Mannschaft vorgefunden. Sie braucht nur eine Orientierung, wie das Spiel aufgezogen werden soll.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Kohfeldt, der den ersten Anruf von Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke im Urlaub auf den Kanaren entgegennahm, empfindet seine Chance in Wolfsburg als „spannend, sehr spannend“.

Der 39-Jährige kennt ja nichts anderes als Werder Bremen, war 20 Jahre bei den Hanseaten, trainierte den Nachwuchs und zuletzt die Profis. Weil es Richtung Abstieg ging, war für den Trainer des Jahres 2018 an der Weser Schluss, in Wolfsburg unterschrieb er nun einen Vertrag bis 2023 beim Tabellenneunten.

Kohfeldt vor Debüt in der Champions League

Dort will Kohfeldt mit einem starken Kader und „überragenden Bedingungen“ zeigen, dass er zu Höherem berufen ist. Auch wenn ihm nur zwei Tage Vorbereitungszeit für sein Debüt bei Bayer Leverkusen am Samstag bleiben, verspricht er einen „mutigen Auftritt“.

Nach dem Duell der Werksklubs geht es für ihn Schlag auf Schlag weiter, am Dienstag in der Champions League gegen RB Salzburg, danach treffen die Wölfe in der Bundesliga auf den FC Augsburg.

Kohfeldt, der am Vormittag bei herrlichem Sonnenschein sein erstes Training geleitet hatte und dabei von den anwesenden Fans mit Applaus begrüßt wurde, ist fünf Monate nach seinem Aus bei Werder wieder „frisch und bereit“. Aber die Aufgabe ist ja auch groß. In der Liga gilt es, schnellstmöglich wieder Tuchfühlung zu den Europacup-Plätzen aufzunehmen.

Und in der Königsklasse wünschen sich die Konzernbosse sehnlichst den Einzug ins Achtelfinale. „Wir werden alles dafür tun, in diesem Wettbewerb zu überwintern oder zumindest europäisch zu überwintern“, sagte Kohfeldt. Die Lage sei schließlich „nicht aussichtslos“.

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