Bryan Singer: Neue Missbrauchsvorwürfe gegen den "Bohemian Rhapsody"-Regisseur

Bryan Singer soll mehrere junge Männer missbraucht haben. (Bild: Vianney Le Caer/Invision/AP Photo)
Bryan Singer soll mehrere junge Männer missbraucht haben. (Bild: Vianney Le Caer/Invision/AP Photo)

Hollywoodregisseur Bryan Singer wird erneut mit schweren Vorwürfen konfrontiert: Vier Männer behaupten, Singer habe sie sexuell missbraucht, als sie noch minderjährig waren.

Die neuen Anschuldigungen gegen Bryan Singer wiegen schwer: In einem Artikel des US-amerikanischen Magazins “The Atlantic” kommen gleich vier Männer zu Wort, die angeben, zu verschiedenen Zeitpunkten von Singer missbraucht worden zu sein oder mehrfach sexuellen Kontakt mit ihm gehabt zu haben. Was alle vier Fälle gemeinsam haben: Alle Missbrauchsopfer waren demnach zur Zeit der Geschehnisse minderjährig.

Eines der Opfer behauptet, der Regisseur habe ihn – damals 14 Jahre alt – am Filmset von “Apt Pupil” sexuell missbraucht. Mit einem anderen, damals 17, soll Singer mehrmals unter Drogeneinfluss Sex gehabt haben. Im Artikel ist von Vergewaltigungen, Verführung von Minderjährigen und Sexorgien die Rede. Eines der Opfer behauptet, Singer habe ihm ungefragt mehrfach die Hand in die Hose gesteckt. Der Regisseur habe den jungen Männern unter anderem Filmrollen versprochen oder finanzielle Zuwendungen zukommen lassen. Zudem habe er die Jungen oft mit Alkohol und Drogen gefügig gemacht.

Nicht die ersten Missbrauchsvorwürfe

Für Singer sind es nicht die ersten Vorwürfe dieser Art, mit denen er sich konfrontiert sieht. (Bild: VCG/Getty Images)
Für Singer sind es nicht die ersten Vorwürfe dieser Art, mit denen er sich konfrontiert sieht. (Bild: VCG/Getty Images)

Gegen den Regisseur gab es in der Vergangenheit bereits mehrfach Missbrauchsvorwürfe. Im Jahr 2014 bezichtigte ein Mädchen Singer, sie vergewaltigt zu haben – die Klage wurde damals jedoch fallen gelassen. Bei einer ähnlichen Klage aus dem Jahr 2017 steht bis dato ein Urteil noch aus.

Singer war unter anderem für mehrere Filme der “X-Men”-Serie verantwortlich. Auch beim Golden-Globe-prämierten Queen-Biopic “Bohemian Rhapsody” führte er Regie, wurde Ende 2017 aber gefeuert. Der offizielle Grund dafür war, dass Singer oft nicht am Filmset erschienen war und somit die Produktion aufhielt.

Singer gibt ein Statement ab

In einem vom US-Magazin “Deadline” veröffentlichten Statement diskreditiert Singer die neuen Vorwürfe der vier Männer und nennt den Artikel ein “homophobes Schmierenstück”.

“Das letzte Mal, als ich über dieses Thema etwas gepostet habe, bereitete das ‘Esquire’-Magazin gerade einen Artikel von einem homophoben Journalisten vor, der 1997 eine schräge Obsession hatte, mich daten zu wollen. Nach einem sorgsamen Faktencheck und aufgrund des Mangels an glaubwürdigen Quellen entschied sich ‘Esquire’ damals, dieses Stück Vendetta-Journalismus nicht zu veröffentlichen”, so der Regisseur. “Das hat den Autor aber nicht davon abgehalten, es an ‘The Atlantic’ zu verkaufen. Es ist traurig, dass ‘The Atlantic’ sich auf diesen niedrigen Standard journalistischer Integrität begibt. Einmal mehr bin ich gezwungen, diese Geschichte zu widerlegen, die Angaben von einer ehrlosen Gruppe Individuen zu widerlegen, die willens sind, für Geld oder Aufmerksamkeit zu lügen. Und es ist keine Überraschung dass jetzt, wo ‘Bohemian Rhapsody’ ein preisgekrönter Hit ist, dieses homophobe Schmierenstück zeitgerecht auftaucht, um sich durch den Erfolg [des Films] einen Vorteil zu verschaffen.”

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