Netflix zahlt 100 Millionen Dollar für “Friends”

Das Bangen hat ein Ende: Amerikanische Netflix-Nutzer können auch 2019 “Friends” schauen. Für deutsche Nutzer gibt es noch keine Entwarnung. (Bild: Getty Images)
Das Bangen hat ein Ende: Amerikanische Netflix-Nutzer können auch 2019 “Friends” schauen. Für deutsche Nutzer gibt es noch keine Entwarnung. (Bild: Getty Images)

Die letzte Folge der US-amerikanischen Sitcom “Friends” wurde 2004 ausgestrahlt. Doch das Interesse an der Clique ist noch immer riesengroß: “Friends” gilt als eine der beliebtesten Serien aller Zeiten. Das weiß offenbar auch der Streamingdienst Netflix. Das Unternehmen soll WarnerMedia 100 Million US-Dollar gezahlt haben, um die Serie in den USA auch 2019 noch anbieten zu können.

Zunächst waren Gerüchte im Umlauf, dass Netflix ab 2019 “Friends” aus dem Angebot nehmen würde. Daraufhin drohten zahlreiche Fans der Serie an, ihr Netflix-Abo zu kündigen. Doch nun gab der Streamingdienst Entwarnung auf Instagram.

“Bitte hört auf zu weinen, ‘Friends’ verlässt Netflix US nicht im Jahr 2019.”

Von der immensen Summe von 100 Millionen US-Dollar berichtet die “New York Times” unter Berufung auf zwei in die Verhandlungen involvierte Personen, die jedoch anonym bleiben wollen. Sie seien eigentlich nicht befugt, derartige Details zu veröffentlichen.

Zuvor soll Netflix für die Sitcom rund 30 Millionen Dollar pro Jahr gezahlt haben. Der rasante Preisanstieg sei ein Zeichen für den zunehmenden Konkurrenzdruck auf dem Streaming-Markt. Netflix und WarnerMedia wollten sich gegenüber der “New York Times” nicht zu der gezahlten Summe für die Sitcom äußern. Generell hält sich Netflix über die eigenen Ausgaben bedeckt, doch das eine oder andere finanzielle Detail gelangt doch an die Öffentlichkeit.

Netflix soll 2018 bis zu 13 Milliarden Dollar für eigene Inhalte ausgegeben haben

So berichtete “The Economist” im Sommer 2018, dass Netflix im Laufe des Jahres 2018 12 bis 13 Milliarden Dollar in die Produktion eigener Inhalte stecke. Das übertrifft bei Weitem die offiziellen Ziele, die das Unternehmen im Oktober 2017 bekannt gab. Damals hieß es, man wolle acht Milliarden Dollar investieren – was, verglichen mit den Ausgaben amerikanischer Pay-TV-Sender wie HBO (2,5 Milliarden Dollar) oder CBS (4 Milliarden Dollar), schon eine gewaltige Summe war, wie “Fortune” schreibt.

Doch auch die Streamingrechte für Publikumslieblinge aus fremden Produktionen lässt sich Netflix laut “Investopedia” erhebliche Summen kosten. So soll das Unternehmen für “Desperate Housewives” zwölf Millionen für “Scrubs” 26 Millionen und für “Lost” sogar 45 Millionen Dollar pro Jahr zahlen. Ein Ende der horrenden Ausgaben ist nicht in Sicht. Das Investmentunternehmen Goldman Sachs prognostiziert, dass Netflix im Jahr 2022 insgesamt 22,5 Milliarden Dollar für das Programmangebot ausgeben wird.