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Nehmt Euch in Acht, Bullen-Stürmer!

Am Freitag fällt der Vorhang – die Bundesliga startet in ihre 55. Saison. Wer hat die Vorbereitung genutzt? Wer ist erstmal raus? Die Gewinner und der Verlierer der Vorbereitung, Teil II.

Timo Werner und Yussuf Poulsen bilden den RB-Sturm
Timo Werner und Yussuf Poulsen bilden den RB-Sturm

RB Leipzig

Gewinner: Jean-Kévin Augustin. Noch ist der 20-Jährige Neuzugang von Paris St. Germain kein Stammspieler – bei der namhaften Konkurrenz im Sturm von RB Leipzig ist das aber nicht weiter verwunderlich. Timo Werner und Yussuf Poulsen sind nun mal eine Bank. Augustin ist aber jetzt schon in Schlagdistanz, erzielte drei Treffer in der Vorbereitung und hat auf jeden Fall schon jetzt das Potential, dem Vizemeister sofort weiterzuhelfen. Bei Formschwäche oder Verletzung der Konkurrenz wird der französische Youngster sofort da sein.

Verlierer: Das nächste französische Talent bei RB Leipzig – jedoch mit anderen Vorzeichen. Dayot Upamecano kam im Winter zu den Sachsen und war zu Beginn der neuen Saison eigentlich als Stammverteidiger im Zentrum neben dem neuen Kapitän Willi Orban vorgesehen. Das DFB-Pokalspiel gegen Dorfmerkingen könnte ihn jedoch massiv zurückgeworfen haben – nach schwacher Leistung war zur Halbzeit Schluss. Upamecano wird nun erstmal wieder beweisen müssen, dass er die beste Lösung im Zentrum ist.

Muss sich erstmal hinten anstellen: Dayot Upamecano
Muss sich erstmal hinten anstellen: Dayot Upamecano

1.FC Köln

Gewinner: Sehrou Guirassy. Nach einer absoluten Seuchen-Saison mit vielen Verletzungen und nur 79 Minuten Spielpraxis in der Bundesliga ist der Franzose eine echte Alternative im Sturm des FC. Erzielte im Pokal seinen ersten Pflichtspieltreffer für die Kölner. Trainer Peter Stöger: “Er ist ein Spieler, bei dem wir glauben, dass er ein wichtiger Faktor sein kann.”

Echte Alternative im Angriff des FC: Sehrou Guirassy
Echte Alternative im Angriff des FC: Sehrou Guirassy

Verlierer: Fünf Spieler kämpfen um die beiden Plätze im defensiven Mittelfeld. Jonas Hector und Kapitän Matthias Lehmann sind für den Anfang gesetzt. Schlecht sieht es dagegen für Marco Höger aus. Der Ex-Schalker vermittelt den Eindruck, als habe er nach seinem Muskelabbau enorm an Dynamik verloren. Im DFB-Pokal war für Höger kein Platz im FC-Kader.

VfL Wolfsburg

Gewinner: Der neue Wölfe-Kapitän heißt Mario Gomez, der “heimliche Anführer” ist aber Ignacio Camacho. Der Neuzugang vom FC Malaga bringt dem VfL genau das, was die Mannschaft im letzten Jahr kollektiv vermissen ließ: Kampfgeist und Einsatz. Camacho hat sich auf Anhieb einen Stammplatz im defensiven Mittelfeld erarbeitet und schoss Wolfsburg im Pokal in Norderstedt eine Runde weiter. Der Spanier ist ein Hitzkopf und kassierte in der Primera Division jede Menge Gelbe Karten. Aber einen solchen Spieler hat Wolfsburg dringend gebraucht.

Zweikampfstarker Neuzugang: Ignacio Camacho
Zweikampfstarker Neuzugang: Ignacio Camacho

Verlierer: Nach dem DFB-Pokalsieg und der Vize-Meisterschaft 2015 war Vieirinha ein begehrter Spieler in Europa. Er blieb dem VfL treu, kam aber nie wieder an seine Leistungen von damals heran. Mit Paul Verhaegh hat Wolfsburg einen Rechtsverteidiger verpflichtet, der auch hierarchisch eine wichtige Rolle spielen soll. Gut möglich, dass Vierinha noch “flüchtet”. Aktuell ist er am Sprunggelenk verletzt und hält sich zur Behandlung in Griechenland auf.

Kimmich, Höwedes, Hradecky: Gewinner und Verlierer, Teil I

FC Augsburg

Gewinner: Für Michael Gregoritsch kam die Freigabe des HSV doch eher überraschend, er selber meinte diesbezüglich gegenüber der “Sportbild” ganz nonchalant: “Ich hätte mich anstelle des HSV nicht abgegeben.” Warum, ließ sich in der Vorbereitung des FCA ganz gut erkennen. Gregoritsch spielte gut, fand im offensiven Mittelfeld der Augsburger sofort seinen Platz und nimmt schon früh eine wichtige Rolle im Gefüge der Mannschaft ein. Unter diesen Umständen ist er aus der Startelf nicht wegzudenken.

Michael Gregoritsch ist die gewünschte Verstärkung für den FCA
Michael Gregoritsch ist die gewünschte Verstärkung für den FCA

Verlierer: Daniel Opare. Der Ghanaer stieß nach einer Leihe zum RC Lens erst im Sommer wieder zu den Augsburgern. Mit dem Abgang von Paul Verhaegh hatte er die große Chance, die vakante Position des Rechtsverteidigers zu besetzen. Danach sieht es aktuell aber nicht aus, auf der England-Reise des FCA zeigte sich Opare zu unkonstant, die interne Konkurrenz machte es deutlich besser. Und: Auch die Neuverpflichtung eines Rechtsverteidigers ist noch nicht vom Tisch. Alles in allem keine gute Situation für den 26-Jährigen.

VfB Stuttgart

Gewinner: Sechs Millionen Euro investierte der Aufsteiger in Chadrac Akolo. Der Kongolese kam vom Schweizer Klub FC Sion und überzeugte in der Vorbereitung mit seiner individuellen Klasse. Mit ihm hat der VfB einen Spieler in den eigenen Reihen, der mit einer Aktion aus dem Nichts für Gefahr sorgen und Entscheidungen herbeiführen kann. Akolo spielt bevorzugt auf der rechten Außenbahn, kann in der Offensive aber mehrere Positionen bekleiden.

Konnte in der Vorbereitung überzeugen: Chadrac Akolo
Konnte in der Vorbereitung überzeugen: Chadrac Akolo

Verlierer: Mitch Langerak. Der Australier wurde als Aufstiegsheld gefeiert, hat seinen Stammplatz im Tor aber an Neuzugang Ron-Robert Zieler verloren. Der Bundesliga-Rückkehrer bekam schon im Pokal in Cottbus den Vorzug. Langerak wird vor allem sein vergleichsweise schwaches Spiel mit Ball am Fuß zum Verhängnis.

Hannover 96

Gewinner: Im Juli hat 96 Nägel mit Köpfen gemacht und den Vertrag mit Waldemar Anton vorzeitig bis 2021 verlängert. Der U21-Europameister zahlt das Vertrauen mit starken Leistungen zurück. Hannover hat ein echtes Defensiv-Juwel im Kader. Anton kann Innenverteidiger, Rechtsverteidiger und, wie im Pokal gegen den Bonner SC auf der Sechs im Mittelfeld spielen ohne Qualitätsverlust.

Waldemar Anton spielt seine erste Bundesliga-Saison
Waldemar Anton spielt seine erste Bundesliga-Saison

Verlierer: In der letzten Saison war Michael Esser die fixe Nummer eins bei Darmstadt 98 und zeigte konstant gute Leistungen. Nach dem Abstieg wollte Esser in der Bundesliga bleiben und kam in Hannover unter. Allerdings hat er das von Trainer Andre Breitenreiter offen ausgerufene “Duell auf Augenhöhe” gegen Philipp Tschauner verloren und muss auf der Bank Platz nehmen.