Wim Wenders beklagt Bedeutungsverlust des Kinos

Wim Wenders ist enttäuscht über geringe Zuschauerzahlen. Foto: Michael Kappeler

Filmemacher Wim Wenders hat einen Bedeutungsverlust des Kinos beklagt und sich enttäuscht über die Besucherzahlen seines letzten Films gezeigt.

«Das Kino ist mehr denn je ein Konsumartikel geworden und als solcher eher daran interessiert, von 'Lebensfragen' abzulenken,», sagte der 69-Jährige der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag). Für den Erfolg eines Films sei Werbung ein größerer Faktor als früher, glaubt Wenders. «Und die Filme, die existenzielle Fragen stellen, haben a priori geringere Werbemittel. Solche Filme gehen deshalb auch ganz schnell unter.»

Ernüchtert zeigte sich Wenders von den Besucherzahlen seines jüngsten Films: «Die Zuschauer, die aus 'Every Thing Will Be Fine‘ herauskommen, sind zu einem großen Teil emotional tief berührt, aber die schiere Zahl derer, die den Weg in den Film finden, ist trotzdem enttäuschend, auch durchaus im Verhältnis zu der Zustimmung, die der Film bei der Kritik gefunden hat.» In dem Film geht es um zwei Familien, die nach einem Verkehrsunfall traumatisch einander verbunden sind.

Wim Wender im NOZ-Interview