Spannende Gratwanderung: Inzestdrama beim Filmfest Cannes

Marguerite (Anaïs Demoustier) und Julien (Jérémie Elkaïm) lieben sich. Foto: Cannes Film Festival

Mit einem ungewöhnlich inszenierten Inzestdrama hat die französische Regisseurin Valérie Donzelli Anspruch auf einen der Hauptpreise beim Filmfestival Cannes angemeldet.

Lose basierend auf wahren Begebenheiten erzählt Donzelli in «Marguerite et Julien» die Geschichte der Geschwister Marguerite und Julien de Ravalet. 1603 wurden sie wegen Ehebruchs und Inzest in Paris zum Tod verurteilt. Das Thema soll schon Regielegende François Truffaut interessiert haben.

Donzelli (42) ergreift nun überraschend klar Partei für die Geschwister. Was den Film vor allem unter den anderen bisherigen Cannes-Beiträgen herausstechen lässt, ist die Erzählform: Der Regisseurin gelingt ein zeitloses und universalgültiges Plädoyer für die Liebe, egal gegen welche gesellschaftlichen und moralischen Konventionen.

Donzelli ist eine von nur zwei Regisseurinnen im Wettbewerb des Filmfestivals Cannes. 19 Filme konkurrieren um den begehrten Hauptpreis. Die Goldene Palme wird am 24. Mai vergeben.

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