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Oscar-Countdown: Das sind die großen Favoriten

Michael Keaton hofft auf einen Oscar als "Bester Hauptdarsteller"

Den 22. Februar haben sich alle Cineasten rot im Kalender markiert, schließlich werden zum nunmehr 87. Mal die Oscars verliehen. Die ganze Welt blickt gebannt Richtung "Dolby Theatre" in Los Angeles, wo sich die Stars der Branche die Klinke in die Hand geben. Doch frei nach dem alten "Highlander"-Motto kann es in jeder Sparte natürlich nur einen geben. Wer hat die besten Chancen in den wichtigsten Kategorien?

Bester Film

Die Macher von gleich acht Werken dürfen sich in der Königs-Kategorie Hoffnungen auf einen Oscar machen, so viele wie in keiner anderen. Dementsprechender Ellbogen-Einsatz ist erforderlich, um aus dieser Masse an guten Filmen herauszustechen. Einige Filme scheinen aber schon vor der Vergabe aus dem Rennen zu sein, so etwa "Selma", "Die Entdeckung der Unendlichkeit" oder "American Sniper".

Als absoluter Geheimtipp hingegen gilt "Whiplash", ein Film über die Obsession eines Musik-Schülers. Höchstwahrscheinlich macht es aber einer der beiden Filme, die gemeinsam bereits so ziemlich jede Auszeichnung einheimsten, die es gibt: "Birdman" und "Boyhood". Zwischen diesen beiden Streifen einen klaren Favoriten zu wählen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Die etwas ausweichende Prognose daher: Der "Beste Film" 2015 beginnt ganz klar mit einem "B".

Beste Regie

Eine ähnliche Konstellation zeigt sich auch bei der Frage nach der besten Regie. Alejandro González Iñárritu gewann für seinen Film "Birdman" den Director's Guild Award, Richard Linklater ("Before Sundrise") heimste dagegen für "Boyhood" bei den "BAFTAs", den "Golden Globes" und den "Critics Choice Awards" ab. Statistisch gesehen hat damit Linklater sicherlich die besseren Karten, Iñárritu hat aber wesentlich mehr als bloße Außenseiter-Chancen. Zusammenfassend: Die Herzen der Cineasten schlagen eher für Iñárritu, die Köpfe sagen Linklater.

Bester Hauptdarsteller

In dieser Kategorie herrscht 2015 ein wahrer Debütanten-Ball. Nur Bradley Cooper war von den fünf Kandidaten zuvor schon für einen Oscar nominiert (etwa "Silver Linings"), für Steve Carell, Benedict Cumberbatch, Michael Keaton und Eddie Redmayne ist es die Premiere. Sicherlich die größten Chancen dürfen sich aber nur der älteste und der jüngste Nominierte machen, sprich Keaton und Redmayne. Letzterer ist in seiner Verkörperung des behinderten Physikers Stephen Hawking aber derart überzeugend, dass er wohl die Nase vorne haben wird.

Beste Hauptdarstellerin

In Expertenkreisen gilt die Wahl der "Besten Hauptdarstellerin" von allen Kategorien als die langweiligste. Nicht wegen schlechter Kandidaten, sondern weil Julianne Moore als der sichere Gewinner gehandelt wird. Der Grund ist simpel: In "Still Alice" spielt sie eine Frau, die an einer seltenen Form der Alzheimer-Erkrankung leidet. Ähnlich wie bei Redmayne bei den Herren der Schöpfung sind es diese Rollen, welche in der Regel das Rennen machen - speziell, wenn sie derart bravourös dargeboten werden. Nicht minder gut war zwar Rosamund Pike in "Gone Girl", in diesem Jahr reicht es damit aber wohl nicht.

Bester Nebendarsteller

Plakativ gesprochen: Eigentlich führt auch in dieser Kategorie an einem Nominierten kein Weg vorbei, und das ist J.K. Simmons. So gut Altmeister Robert Duvall in "Der Richter" oder Edward Norton in "Birdman" auch waren, Simmons übertrumpft sie dieses Jahr mit seiner Darbietung in "Whiplash" als diabolischer Musik-Lehrer um Längen. So hassenswert, hinterlistig und unbarmherzig er in dem Film auch ist, verströmt seine Figur eine perfide Faszination. Das muss eigentlich mit dem Oscar prämiert werden.

Beste Nebendarstellerin

Meryl Streep ist es inzwischen gewohnt, für den Oscar nominiert zu sein, den Goldjungen aber nicht zu bekommen. Mit 19 Nominierungen ist sie der alleinige Rekord-Halter, dreimal gewann sie die Auszeichnung. Als Nebendarstellerin in "Into The Woods" wird es dabei wohl auch bleiben, denn hier sind erneut zwei Vertreterinnen aus "Birdman" und "Boyhood" klare Favoriten. Emma Stone aus dem erstgenannten Streifen wird aber aller Voraussicht nach ihrer Kollegin Patricia Arquette den Vortritt lassen müssen. Schließlich räumte diese zuvor für "Boyhood" so ziemlich jede Auszeichnung ab, die es gibt - nur der Oscar fehlt noch.