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Kampf gegen Kopfsteinpflaster - James Bond in Rom

Daniel Craig und Monica Bellucci halten Rom in Atem. Foto: Claudio Onorati

wenn sie zu ist, kollabiert der sowieso schon dichte Verkehr vollkommen. Ein Touristen-Pärchen erzählt einem Journalisten, dass es nicht ins Hotel kommt, weil die Straße gesperrt ist. Andere befürchteten, dass die unzählbaren archäologischen Schätze in Rom bei den Dreharbeiten Schaden nehmen könnten.

Aber nicht nur die Römer und die Heerscharen an Touristen, die Italiens Hauptstadt rund ums Jahr bevölkern, kämpfen mit Unannehmlichkeiten. Auch die Filmschaffenden haben die Schwierigkeiten kennengelernt, die jeden Rom-Bewohner frustrieren können: Kopfsteinpflaster und Schlaglöcher. Da rumpelte es schon mal so ordentlich, dass sich selbst 007 den Kopf in seinem Aston Martin anstieß und von einem Arzt untersucht werden musste. Eine andere Auto-Szene musste immer und immer wieder wiederholt werden, weil das Ruckeln über die Pflastersteine zu viel Lärm für die Aufnahme erzeugte, berichteten lokale Medien.

«Die Dreharbeiten bringen Rom nicht einzig Ungemach, sondern große Vorteile», betont der Präsident der Film-Kommission von Rom und Latium, Luciano Sovena. Rom würde mit den Arbeiten, die bis Mitte März laufen, bis zu eine Million Euro an Gebühren verdienen. Ganz zu Schweigen von den Restaurants, Bars, Hotels und Geschäften, die davon profitierten, dass 200 Menschen, die für den Film arbeiteten, in der Stadt seien.

Und dann ist da natürlich der Image-Gewinn: Auf der ganze Welt werden Menschen sehen können, wie James Bond unter anderem durch die Ewige Stadt jagt (gedreht wird auch in London, Mexiko und Österreich). Bessere Werbung für eine Stadt gibt es vermutlich kaum. «Der Film wird unser touristisches Angebot auf internationalem Niveau ankurbeln», sagt Sovena.

Und auch für die Filmbranche in Rom ist solch eine Großproduktion ein Zugewinn. Zwar war die Stadt schon immer beliebter Drehort. Schon Federico Fellini brachte Rom in den 60er Jahren mit Klassikern wie «La Dolce Vita» großen Glanz - es war die Hochzeit der römischen Filmstudios Cinecittà, die inzwischen längst vergangen ist.

Zuletzt rückten Produktionen wie Woody Allans «To Rome With Love» oder Paolo Sorrentinos «La Grande Bellezza» die Stadt am Tiber in den Mittelpunkt. Aber James Bond ist noch mal ein anderes Kaliber. Mit Steuererleichterungen versucht die italienische Regierung derzeit, mehr ausländische Groß-Produktionen an Land zu ziehen. Und vor dem Bond-Dreh verschob sie sogar ein Gesetz, wonach Schusswaffen beim Film einer aufwendigen Prüfung unterzogen werden müssen. Somit kann 007 auch am Tiber ungestört schießen.

Website 007