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Berlinale: Scorsese zeigt Doku über Literaturzeitschrift

Der amerikanische Regisseur Martin Scorsese. Foto: Michael Nelson

Als eine seiner wichtigste intellektuellen Inspirationsquellen hat US-Regisseur Martin Scorsese («Wolf of Wall Street») das Kulturmagazin «New York Review of Books» genannt.

«Ich bin im Westen von New York aufgewachsen, fast wie in einem kleinen sizilianischen Dorf, und die Lektüre der Zeitschrift aus der East Side öffnete mir eine neue Gedankenwelt», sagte Scorsese (71) am Freitag bei der Vorstellung seiner Dokumentation über das 1963 gegründete Blatt. Die Zeitschrift habe ihn sehr früh in seiner Ablehnung des Vietnamkriegs bekräftigt.

Die «New York Review of Books» gilt als eines der einflussreichsten Kulturzeitschriften der USA mit Autoren wie Joan Didion, Norman Mailer, Truman Capote, Hannah Arendt, Gore Vidal und Timothy Garton Ash. Eine wichtige Rolle spielte das Blatt als Sprachrohr für die Dissidenten aus Osteuropa zur Zeit des Kalten Krieges. Er habe sich nie der Hoffnung hingegeben, dass er mit der Zeitschrift die Welt verändern könne, sagte Gründer und Verleger Robert Silvers. «Wir wollen vor allem durch die Qualität unserer Texte überzeugen».

Für den Film, der auf der Berlinale nur in Auszügen zu sehen war, interviewten Scorsese und sein Mitregisseur David Tedeschi zahlreiche Autoren des Blattes. Die Dokumentation soll in den kommenden Wochen zu Ende geschnitten werden. «Ich mache ja noch ein paar andere Filme nebenbei», sagte Scorsese zur Verzögerung.