MTV Awards heben Geschlechtertrennung auf

MTV setzt auf Gleichberechtigung. (Bild: MTV)
MTV setzt auf Gleichberechtigung. (Bild: MTV)


MTV hat seinen Kinopreisen eine Generalüberholung verpasst. Weibliche und männliche Schauspieler treten jetzt in derselben Kategorie an. Nicht die einzige Änderung …

Sieht so fortschrittliche Gleichberechtigung aus? MTV versucht in diesem Jahr bei den Preisen für Kino und TV-Serien mal etwas Neues. In den Schauspielkategorien wird nun nicht mehr zwischen Frauen und Männern unterschieden. Stattdessen treten sie in direkte Konkurrenz ums goldene Popcorn. Belle gegen Wolverine: Das ist doch mal ein Kampf.

Beim besten Filmstar sind die Chancen zwischen den Geschlechtern mit je drei Frauen und Männern ausgewogen. Nominiert sind Emma Watson („Die Schöne und das Biest“), Taraji P. Henson („Hidden Figures“) und Hailee Steinfeld („The Edge of Seventeen“) sowie Hugh Jackman („Logan – The Wolverine“), James McAvoy („Split“) und Newcomer Daniel Kaluuya („Get Out“). Um den Titel des Kinofilms des Jahres konkurrieren bei der Gala am 7. Mai „Die Schöne und das Biest“, „Get Out“, „Logan – The Wolverine“, „Rogue One: A Star Wars Story“ und „The Edge of Seventeen“.

Kann Emma Watson Wolverine besiegen? (Bild: Disney)
Kann Emma Watson Wolverine besiegen? (Bild: Disney)

Im Fernsehen oder per Online-Stream werden mittlerweile oft die packendsten Geschichten erzählt. Diesem Umstand trägt MTV mit einem neuen Namen der Preisverleihung Rechnung. Aus den MTV Movie Awards werden die MTV Movie & TV Awards. In der Schauspielsparte haben die Damen die Nase vorn. Gleich vier Darstellerinnen sind nominiert: Emilia Clarke („Game of Thrones“), Gina Rodriguez („Jane the Virgin“), Mandy Moore („This Is Us“) und Millie Bobby Brown („Stranger Things“). Unter den Darstellern wurden lediglich Jeffrey Dean Morgan („The Walking Dead“) sowie Donald Glover („Atlanta“) nominiert.

Netter Nebeneffekt: Es werden Plätze für neue Sparten frei. Die beliebte Kategorie „Bester Kuss“ bleibt natürlich unangetastet. Neben Emma Stone und Ryan Gosling („La La Land“) oder Emma Watson und Dan Stevens („Beauty and the Beast“) haben auch Ashton Sanders und Jharrel Jerome aus „Moonlight“ Aussicht auf die Trophäe. Weitere Preise gibt es in den Sparten Komödiantische Leistung, Held, Nachwuchs oder für die Szene, die uns zu Tränen gerührt hat.

Einige Neuerungen aber dürften für Diskussionen sorgen. Premiere feiert der Preis für die Beste amerikanische Geschichte, nominiert sind unter anderem „Moonlight“ und „Transparent“. Vor allem aber die Umbenennung von „Bester Kampf“ in „Bester Kampf gegen das System“ ist konfliktträchtig. MTV könnte da schlechtes Timing bewiesen haben. Eigentlich will der TV-Sender damit Aktivismus gegen soziale Ungerechtigkeiten unterstützen. Allerdings haben sich damit gerade Brausehersteller Pepsi und Kendall Jenner ordentlich lächerlich gemacht. Das Model hatte in dem Werbespot an einer Demonstration teilgenommen und die Polizei mit einer Dose Pepsi versöhnlich gestimmt. Nach harscher Kritik wurde der Clip zurückgezogen.

Fans können ab sofort für ihren Favoriten im Internet abstimmen. Durch die Show in Los Angeles führt Komiker Adam DeVine („Modern Family“, „Mike and Dave Need Wedding Dates“).