Kirsten Dunst zieht blank
Kirsten Dunst räkelt sich im Film „Melancholia" nackt im Mondschein. Doch die Nacktszenen der Amerikanerin bleiben nicht der einzige Strip in Lars von Triers neuem Streifen.
Lars von Trier verlangt seinen Darstellern einiges ab. Für den Film Antichrist schickte er Charlotte Gainsbourg und Willem Dafoe durch die emotionale Hölle — und die Akteure nahmen die Zuschauer gleich mit. Nicht umsonst gilt das Drama als der meistgefeierte und meistgehasste Film des Skandal-Regisseurs.
Für sein neuestes Werk „Melancholia" will von Trier von Hauptdarstellerin Kirsten Dunst einfach alles sehen: Vollkommen entblößt räkelt sich die Schauspielerin im Mondlicht und kniet mit nacktem Busen vor der Badewanne. Der engagierte Ganzkörpereinsatz hat sich für Dunst schon jetzt gelohnt: Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde sie für ihre Leistung in Melancholia als beste Darstellerin ausgezeichnet.
Der Trip an die Croisette war für die US-Schauspielerin trotzdem keine Kaffeefahrt. Auf der Pressekonferenz behauptete Lars von Trier erst, dass Kirsten Dunst unter Depressionen leide, um dann zu erzählen, er würde demnächst auf Bitten seiner Akteurinnen einen Porno drehen. Wenig später lancierte von Trier noch eine unpassende Nazi-Bemerkung und wurde von den Filmfestspielen ausgeschlossen.
Der Däne ist eben kein Freund von Gefälligkeit und eitel Sonnenschein. So sind die expliziten Szenen mit Kirsten Dunst auch die einzigen Sekunden des Films, die das Prädikat seichte Unterhaltung verdienen. Die Handlung ist, wie in allen Werken Lars von Triers, nur schwer zu greifen. Während Justine (Kirsten Dunst) und Michael (Alexander Skarsgård) den schönsten Tag ihres Lebens feiern, rast der Asteroid Melancholia auf die Erde zu. Die drohende Katastrophe wirft die Beziehung von Justine und ihrer Schwester (Charlotte Gainsbourg) vollkommen aus der Bahn. Seelen-Strip pur. Ab dem 6. Oktober 2011 kommt der Film in die deutschen Kinos. Wer die Nerven hat, sollte sich den neuen von Trier nicht entgehen lassen.