Transfer-Zoff: Modeste klagt gegen Köln

Stürmer Anthony Modeste will mit einer einstweiligen Verfügung seine Teilnahme am Training des Bundesligisten 1. FC Köln erzwingen. Das teilte das Arbeitsgericht Köln am Dienstagnachmittag mit. Ein Kammertermin wurde für Donnerstag (11.00 Uhr) angesetzt.

"Es ist das gute Recht des Spielers, das zu machen", sagte Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Der 53-Jährige erklärte weiter, er habe erst durch das Arbeitsgericht von dem Vorgang erfahren.

Der Franzose, über dessen Wechsel seit Wochen spekuliert wird, war am Sonntag von den Kölnern vom Trainingsbetrieb freigestellt worden und durfte nicht mit ins Trainingslager nach Österreich reisen.

Bisher ist ein möglicher Transfer zum chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian aber nicht über die Bühne gegangen.

Frankreich statt China?

Zuvor deutete sich eine spektakuläre Wende im Transfertheater an.

Am Montag berichtete der Express, Modeste wolle lieber nach Frankreich zu Olympique Marseille wechseln als nach China. Auch ein anderer europäischer Verein sei im Gespräch.

Dabei sollen sich die Chinesen bereits mit den Kölnern einig gewesen sein.

Sogar die Ablöse von kolportierten 35,7 Millionen Euro sei bereits auf dem Konto des FC eingegangen, schrieb das Kölner Boulevardblatt. Die Faktenlage ist unklar und wirft viele Fragen auf. Doch die Beteiligten schweigen.

Maulkorb bei den Geißböcken

"Wir werden uns zum Fall Modeste nicht mehr öffentlich äußern", sagte Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle am Dienstag zu SPORT1.

Sollte Modeste innerhalb Europas wechseln, würden die Kölner mit größter Wahrscheinlichkeit nicht annähernd die Ablöse erzielen wie bei einem Transfer nach China.

Wer die mögliche Differenz übernehmen würde, ist eine der offenen Fragen. Eventuell sogar Modeste selbst?

Ungeklärte Rechtsfragen

Um Antworten zu finden, haben die Kölner nun offenbar rechtlichen Beistand hinzugezogen.

Der Staranwalt Stefan Seitz war am Montag auf dem Trainingsgelände der Kölner. "Es ist doch ganz normal, dass man sich anwaltlichen Beistand sucht", sagte Wehrle dem Express.

Am 14. Juli schließt das Transferfenster in China. Dann ist zumindest klar, ob Modestes China-Wechsel tatsächlich geplatzt ist.