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Modeschöpfer Karl Lagerfeld ist tot

Modeschöpfer Karl Lagerfeld ist laut französischen Medien gestorben. (Bild: Getty Images)
Modeschöpfer Karl Lagerfeld ist laut französischen Medien gestorben. (Bild: Getty Images)

Modeschöpfer und Chanel-Designer Karl Lagerfeld ist tot. Er soll im Alter von 85 Jahren gestorben sein, wie unter anderem die französische Zeitung “Le Figaro” und das Magazin “Paris Match” berichten.

Eine Person im Umfeld des Modehauses Chanel, für das Lagerfeld fast vier Jahrzehnte arbeitete, bestätigte am Dienstag einen Medienbericht, laut dem der Designer am Montagabend in die Notaufnahme gebracht wurde und am Dienstagmorgen im Krankenhaus verstarb.

Chanel gab zudem bekannt, dass Virginie Viard, Kreationsleiterin und enge Vertraute von Lagerfeld, die kreative Leitung des Hauses nun übernehmen wird.

Sorge um Lagerfeld hielt seit Januar an

Bereits im Januar zeigte sich die Modewelt besorgt um den Chefdesigner, da er der Chanel-Show während der Pariser Modenschau ferngeblieben war. Lagerfeld habe sich müde gefühlt, hieß es dazu in einem offiziellen Statement von Chanel. Die Kreationsleiterin des Modehauses und enge Vertraute von Lagerfeld, Virginie Viard, trat stattdessen vor das Publikum im Grand Palais. Seit 1983 war Karl Lagerfeld der Kreativdirektor und das Gesicht hinter den Chanel-Kreationen.

Nach dem Fehlen bei der Modenschau meldete sich der Designer via Instagram. In einem kurzen Clip gratulierte er der ehemaligen Vogue-Chefredakteurin Carine Roitfeld zu einer Million Followern ihres neuen Magazins.

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From Karl to @carineroitfeld: congratulations for reaching 1 million followers on @crfashionbook! 👏🏼 #KARLLAGERFELD

Ein Beitrag geteilt von KARL LAGERFELD (@karllagerfeld) am Feb 5, 2019 um 7:08 PST

Von Hamburg aus nach Paris und Rom

Lagerfeld wurde am 10. September 1933 in Hamburg geboren. Seine Mode-Karriere begann er Mitte der 1950er-Jahre in Paris, nachdem er mit Zeichnungen eines Wollmantels einen Wettbewerb gewonnen hatte. Er arbeitete für namhafte Marken wie Balmain oder Chloé und war in den Folgejahren als freier Designer für Valentino und Krizia tätig. 1965 erhielt er einen Vertrag bei Fendi in Rom, bis er 1983 bei Chanel anheuerte. Seit 1974 entwarf er auch Mode unter seinem eigenen Namen.

Immer im Blitzlichtgewitter: Karl Lagerfeld 1984 bei einer Chanel-Modenschau in Paris. (Bild: Getty Images/AFP/PIERRE GUILLAUD)
Immer im Blitzlichtgewitter: Karl Lagerfeld 1984 bei einer Chanel-Modenschau in Paris. (Bild: Getty Images/AFP/PIERRE GUILLAUD)

Chanel verhalf er in den 80er-Jahren mit einem moderneren Look zu einer Wiedergeburt und baute die Marke mit seinen Designs zu einem Milliarden-Imperium aus. Schnell bezeichnete ihn die Branche als Modezar oder Modepapst. 2004 sorgte er für Aufsehen, als er mit dem schwedischen Modegiganten H&M kooperierte. Seine Kollektion für Jedermann war in kürzester Zeit ausverkauft und namhafte Designer folgten seinem Beispiel.

Modegott Lagerfeld: Eine Ära nach Karl erscheint undenkbar

Lagerfeld, der sich stets mit weiß gepudertem, zu einem Zopf gebundenen Haar, einem weißen Kentkragen und schwarzer Sonnenbrille der Öffentlichkeit zeigte, arbeitete als kreativer Kopf auch als Fotograf und Künstler. In den 1990er Jahren entwarf er Kostüme für klassische Theaterstücke und Opern.

Lagerfeld war auch für seine flotten Sprüche bekannt: “Ich habe ja im Grunde nie etwas gelernt. Ich habe nicht einmal Abitur gemacht und nix” oder “Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren” sind bis heute legendär.

Im Video: Chanel-Schau: Lagerfeld nicht da