Mit diesen 7 Tipps wirst du zum Champion an der Tischtennisplatte

Um einfach einmal kurz im Freibad oder Park eine Runde Tischtennis zu zocken, reicht das Können ja schnell. Ambitioniertere Hobbyspieler aber wollen mehr als das. Hier erzählt die 187-fache Nationalspielerin, mehrfache Europameisterin und heutige Trainerin Elke Schall-Süß, wie man auf relativ einfache Art mehr aus seinem Spiel machen kann.

Elke Schall-Süß verrät ihre Tischtennis-Tricks (Bild: Elke Schall-Süß)
Elke Schall-Süß verrät ihre Tischtennis-Tricks (Bild: Elke Schall-Süß)

1. Der richtige Aufschlag macht’s

Aufschlag ist der einzige Schlag im Tischtennisspiel, der vom Gegner nicht beeinflusst wird. Den kann man mit Fleiß perfektionieren und damit gerade auf unterem und mittlerem Niveau unfassbar viel erreichen. Indem man den Schnitt verfeinert, aggressiver aufschlägt, direkte Rückschlagfehler erzwingt oder dass der Gegner den Ball extrem hoch zurückschlagen muss.

Ein perfekter Aufschlag kann von der Platzierung her überall hinkommen, geht aber relativ flach und schnell übers Netz. Ich würde jedem Hobbyspieler ein separates Aufschlagtraining empfehlen, um mehr Risiko in den Aufschlag zu bringen. Damit man auch bei knappen Spielständen in der Lage ist, gut und aggressiv zu servieren. Am besten, man stellt sich eine Kiste mit vielen Bällen neben die Platte und trainiert dann einfach nur Aufschläge.

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2. Schwächen analysieren und gezielt trainieren

Viele Hobbyspieler gehen in die Halle und spielen direkt Matches. Wenn man an sich arbeiten möchte, muss man aber wissen, woran es hapert und genau das dann mit gezielten Systemübungen trainieren. Wenn ich Trainerstunden gebe, blocke ich die Bälle dahin, wo Schwächen bestehen. Wenn ein Spieler zum Beispiel ein Problem mit dem richtigen Gefühl für den Ball hat, spiele ich eine Kontrollübung mit ihm: Ich spiele dem Klienten einen Ball in Rückhand, einen Ball in Mitte, einen Ball in Rückhand, einen Ball in tiefe Vorhand. Ich spiele also genau da hin, wo ich es hin haben möchte, um meinen Klienten zu verbessern. Dadurch bekommt man Sicherheit in seinen Schlägen und fühlt sich auch im Spiel sicherer, gerade bei knappen Spielständen.

3. Das Risiko minimieren

Hobbyspieler spielen zu oft zu risikoreich. Als Nicht-Profi ist man aber in den Schlägen nicht so sicher und das kann schnell nach hinten losgehen. Ich würde Hobbyspielern raten, das Risiko einfach ein bisschen zu minimieren und die Kugel vielleicht ein, zwei Mal mehr über den Tisch zu bringen. Dann macht man auch den Punkt.

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4. In der Drehung liegt die Kraft

Wenn jemand den Ball einfach nur frontal schlägt, muss man den Schläger nur hinhalten und der Ball fliegt meistens einfach auf den Tisch zurück. Wenn man aber Rotation in den Ball gibt, muss der Gegner den Winkel seines Schlägers verändern, um die Rotation auszugleichen. Beim nächsten Schlag muss er das vielleicht wieder machen und ist gezwungen, defensiv zu reagieren. Für eine Rotation darf man den Ball nicht frontal treffen, sondern muss ihn mehr streifen oder streicheln als schlagen.

5. Je tiefer, desto beweglicher

Wenn man sich die Profis anschaut sieht man, dass die in einer sehr tiefen Beinstellung stehen, um flexibel auf den Beinen und schneller an den Bällen zu sein. Um das Ball für Ball über den kompletten Ballwechsel halten zu können, muss man eine enorme Beinmuskulatur aufbauen. Auch, wenn Hobbyspieler kein extra Krafttraining absolvieren, können sie ihre Kondition verbessern, indem sie zum Beispiel joggen gehen oder Intervallläufe machen. Wer es wirklich Ernst meint, kann dazu Schultern, Nacken und den Brustbereich muskulär aufbauen, um im Spiel noch mehr Power zu entwickeln.

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6. Weg vom Tisch

Hobbyspieler stehen oft zu nah am Tisch. Wenn ich mich aber nur einen halben Schritt mehr vom Tisch entferne, kommen die Bälle nicht so schnell auf mich zu. Und ich habe ein wenig mehr Zeit, um zu überlegen, wo ich hinspielen möchte, ob ich einen schnellen Ball spielen möchte oder einen mit Rotation. Ein passender Abstand ist eine gute Armlänge, wobei das je nach Körpergröße ein bisschen variieren kann.

7. Die richtige Konzentration

Gerade wenn Spieler Angst vor dem Verlieren haben denken sie immer daran, dass sie jetzt den Punkt machen müssen oder auf keinen Fall verlieren dürfen. Dadurch werden sie immer noch nervöser. Eine gute Hilfe, um die Nervosität zu besiegen, ist folgende: Ich merke mir wie der Gegner reagiert, wenn ich den Ball dahin oder dorthin spiele und überlege mir, wo er den nächsten Ball hinspielen wird. Indem man seine nächsten Schritte vorauszusehen versucht, denkt man nicht mehr an Gewinnen oder Verlieren und ist mit der wichtigen Sache beschäftigt – dem, was in dem Spiel wirklich passiert.

Mehr Infos zu Elke Schall-Süß findet ihr auf ihrem Instagram-Account.

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