Michael Jackson: So reagieren die "Simpsons"-Macher auf die Vorwürfe

Die erneuten Anschuldigungen gegen Michael Jackson haben weitreichende Konsequenzen (Getty Images)
Die erneuten Anschuldigungen gegen Michael Jackson haben weitreichende Konsequenzen (Getty Images)

1991 war es eine absolute Sensation: In einer Folge der Zeichentrickserie "The Simpsons" hatte Michael Jackson (1958-2009) einen Gastauftritt. Damals synchronisierte er einen Patienten in der Psychiatrie, der sich als eben jener King of Pop ausgab. Bis heute zählt diese Szene zu einer der berühmtesten in den mehr als 650 Episoden.

Jetzt, so berichtet das "Wall Street Journal", beraten die Macher der gelben Kultfiguren aber darüber, ob die Folge nicht verbannt werden sollte. "Es fühlt sich ganz klar so an, als sei es das einzig Richtige", wird James L. Brooks (78), der ausführende Produzent zitiert.

1991 lieh Michael Jackson einem Mann die Stimme, der sich für Michael Jackson hält (Bild: Fox)
1991 lieh Michael Jackson einem Mann (r.) die Stimme, der sich für Michael Jackson hält (Bild: Fox)

Damit reagieren die Verantwortlichen ebenfalls auf die angeblichen Enthüllungen der Jackson-Doku "Leaving Neverland", die die Kindesmissbrauchsvorwürfe gegen den 2009 verstorbenen Musiker zurück ans Tageslicht beförderten. Zuvor kündigten bereits zahlreiche Radio-Stationen auf der ganzen Welt an, künftig keine Lieder von Michael Jackson mehr zu spielen. Zudem berichtete der Nachrichtensender "CNN", dass das britische Fußball-National-Museum in London eine Statue des King of Pops bereits entfernt habe.

Neue Hinweise oder nur das Aufwärmen von alten Gerüchten?

Deutsche Radiosender mahnten hingegen vorerst zu Zurückhaltung. Der WDR teilte unter anderem dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" mit, dass man zunächst abwarten müsse, ob die Vorwürfe zu einer neuen juristischen Bewertung führen. Kritiker und auch die Angehörigen von Jackson weisen vehement darauf hin, dass es keineswegs neue Beweise gebe, sondern lediglich alte Gerüchte aufgewärmt würden. Geschichten, für die sich Jackson bereits vor vielen Jahren vor Gericht verantwortet habe und freigesprochen wurde.

So wurde zum Beispiel ein Ermittlungsverfahren gegen Jackson bereits im Jahre 1994 eingestellt, wonach er einen damals minderjährigen Freund sexuell missbraucht haben soll. Das angebliche Opfer nahm seine Behauptungen später allerdings zurück, auch Beschreibungen des Genitals von Jackson erwiesen sich nachweislich als falsch. 2005 wurde Jackson überdies in einem Prozess freigesprochen. Der Richter sagte damals zur Urteilsbegründung: "Herr Jackson, Sie sind vollständig rehabilitiert. Sie sind ein freier Mann."

Im April kommt die Doku nach Deutschland

Die kontrovers diskutierte Dokumentation wird am 6. April auch in Deutschland ausgestrahlt. Wie vor kurzem bekannt wurde, sicherte sich der Sender ProSieben daran hierzulande die Rechte. Zunächst wurde der Film auf dem Sundance Film Festival gezeigt, am 3. und 4. März lief er dann zum ersten Mal bei HBO im TV.

Foto(s): Getty Images/Fox