Als Steve Jobs fehlbesetzt: Michael Fassbender teilt gegen sich selbst aus

Michael Fassbender ist wohl derzeit einer der meistbewunderten Schauspieler, aber das hält ihn nicht davon ab, sein eigener härtester Kritiker zu sein.

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In einer Diskussion über seine Arbeit beim Toronto International Film Festival verriet der 39-jährige deutsch-irische Schauspieler, dass er sich für seine Leistung in „X-Men: Apocalypse“ schämt und sich für die Titelrolle des Steve Jobs „fehlbesetzt“ fand.

Laut „Vulture“ zuckte Fassbender vor versammeltem Publikum sichtbar zusammen, als ein Ausschnitt aus „Apocalypse“ gezeigt wurde. In dem Film ist er das dritte Mal als böser Mutant Magneto zu sehen.

Fassbender gab zu: „Um ehrlich zu sein, mag ich meine Performance in dem Film nicht. Ich habe einfach das Gefühl, ich brülle die ganze Zeit herum.“

Was „Steve Jobs” angeht, so gab der Schauspieler zu, dass der Film von Regisseur Danny Boyle sein schwierigster Job als Schauspieler war und sagt, dass er die Rolle nur auf Druck seines Vaters und seines Agenten hin angenommen hatte. (Ursprünglich war Christian Bale im Gespräch, um den verstorbenen Apple-Gründer zu spielen.)

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Fassbender erzählt, dass er etwas länger braucht, um sich Texte zu merken – und das war dank Aaron Sorkins Drehbuch die Hauptschwierigkeit bei „Steve Jobs“.

„Es war so massiv. Es war jede Menge Text, und ich lerne nur sehr langsam. Als das Drehbuch ankam und mir die Rolle angeboten wurde, dachte ich wirklich: ‚Das bin nicht ich. Das sollte jemand anderer sein. Das ist eine Fehlbesetzung.‘”

„Und bei den Proben versuchte ich, einen Weg zu finden, um den Job loszuwerden. Ich erinnere mich daran, wie ich meinem Fahrer erzählte: ‚Wenn ich meinen Arm aus der Tür halte, sollten Sie sie zuschlagen. Das sollte mir den Arm brechen und mich von diesem Job entbinden.‘“

Aber eine Sache gefiel Fassbender an „Steve Jobs“ sehr – er konnte mit Seth Rogen arbeiten. Schwer zu glauben, aber der gefeierte Schauspieler ernsthafter Rollen sehnt sich danach, in einer Komödie mitzuspielen – aber er räumt ein: „Vielleicht sehen die Leute mich einfach nicht so.“

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Über sein Treffen mit Rogen sagt Fassbender: „Ich glaube, ich habe bei einem der Abendessen, bei dem er an einem Tisch gegenüber saß, eine Blaubeere nach ihm geworfen. Und so lernten wir uns kennen.“

„Als wir dann bei ‚Jobs‘ zusammen arbeiteten, sagte er: ‚Ich dachte mir schon, dass wir irgendwann einmal zusammen arbeiten werden… an einem meiner Filme!‘ Also vielleicht irgendwann einmal.“

Trotzdem ist Fassbender nicht zu hart zu sich selbst und verriet, dass er auf seine Arbeit an „Hunger“ und „Prometheus – Dunkle Zeichen“ stolz ist.

Derzeit kann man Michael Fassbender in „The Light Between Oceans“ sehen, der seit 8. September in den deutschen Kinos läuft.

Bilder: 20th Century Fox, Universal

Ben Bussey