Meryl Streep: Entsetzt über Harvey Weinstein

Der Sex-Skandal um Harvey Weinstein sorgt seit einigen Tagen für Schlagzeilen. Nun hat sich Meryl Streep dazu geäußert, die oft mit dem Produzenten-Mogul zusammenarbeitete.

Der Sex-Skandal um Hollywood-Produzent Harvey Weinstein (65) zieht immer größere Kreise. Nun meldete sich Oscar-Gewinnerin Meryl Streep (68) zu Wort. Die Schauspielerin arbeitete bei mehreren Filmen mit dem 65-Jährigen zusammen - unter anderem bei "Die Eiserne Lady", für den sie mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. In einem Statement, das der "Huffington Post" vorliegt, zeigte sie sich entsetzt über die jüngsten Enthüllungen.

"Die beschämenden Nachrichten über Harvey Weinstein entsetzen diejenigen von uns, für deren Arbeit er kämpfte und deren gute und wertvolle Anliegen er unterstützt hat. Die furchtlosen Frauen, die ihre Stimme erhoben haben, um diesen Missbrauch aufzudecken, sind unsere Heldinnen", heißt es in ihrem Statement.

"Mir gegenüber war er stets respektvoll"

Doch sie wolle eine Sache klarstellen, so Streep weiter. "Nicht jeder wusste es. Harvey unterstützte die Arbeit heiß blütig, war manchmal verärgert, aber in unserer Arbeitsbeziehung stets respektvoll zu mir und vielen anderen, mit denen er professionell gearbeitet hat. Ich wusste nichts über diese anderen Straftaten", schreibt die 68-Jährige.

Sie habe nichts von den finanziellen Abmachungen mit Schauspielerinnen und Kollegen gewusst. Und auch nicht, dass er in seinem Hotelzimmer oder seinem Bad Treffen abgehalten hätte oder von anderen unangebrachten Zwangshandlungen. "Falls es alle gewusst hätten, glaube ich nicht, dass die investigativen Reporter in der Unterhaltungsbranche und den harten Nachrichtenmedien es seit Jahrzehnten vernachlässigt hätten, darüber zu schreiben", ist sich Streep zudem sicher.

Ihr Aufruf an "mutige Stimmen"

Ihr Statement endet Meryl Streep mit einem Aufruf. "Das Verhalten ist unentschuldbar, doch dass Macht missbraucht wird, ist bekannt. Jede mutige Stimme, die sich erhebt und von unseren Wachhund-Medien gehört und aufgeschrieben wird, wird letztlich das Spiel verändern", heißt es zum Schluss.

Die renommierte "New York Times" hatte enthüllt, dass Weinstein im Laufe seiner langen Karriere mehrere Frauen sexuell belästigt haben soll. Unter den Frauen sind auch die Schauspielerinnen Ashley Judd (49, "Doppelmord") und Rose McGowan (44, "Charmed"). Von der Weinstein Company wurde er mittlerweile entlassen. Weinstein selbst hatte nach den Enthüllungen verlauten lassen, er sehe es nun als seine Aufgabe an, seine "Dämonen zu besiegen".

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