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Merck KGaA: 70 oder 115 Euro – was ist die Aktie wirklich wert?

Gleich vier Analysten haben die Aktie der im DAX notierten Merck KGaA in dieser Woche genauer unter die Lupe genommen. Während drei eine klare Kaufempfehlung aussprachen, rät die britische Investmentbank Barclays nach einer Analystenveranstaltung nach der Jahreskonferenz der American Society of Clinical Oncology (Asco) zum Verkauf mit einem Kursziel von 70 Euro. Die auf der Asco vorgestellten Studiendaten seien interessant, so Analystin Emily Field. Noch sei es aber zu früh, um mögliche Umsatzpotenziale der betreffenden Wirkstoffe in ihrem Bewertungsmodell zu berücksichtigen.

Weitaus optimistischer präsentiert sich die Commerzbank. Analyst Daniel Wendorff sieht das Kursziel bei 100 Euro. Insgesamt habe sich der gewonnene positive Eindruck in puncto Krebswirkstoff-Pipeline bestätigt, so Wendorff. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux traut der Aktie von Merck Kurse im Bereich von 106 Euro zu. Die Darmstädter seien weiter optimistisch für den Hoffnungsträger TGF Beta Trap, schrieb Analyst David Evans in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Der Markt traue der Pipeline momentan wenig zu, gerade diesem Wirkstoffkandidaten. Evans sieht aber bei Merck Potenzial für das branchenbeste Gewinnwachstum. Das höchste Kursziel mit 115 Euro kommt aus dem Hause der Citigroup.

DER AKTIONÄR rät derzeit bei der Aktie von Merck abzuwarten. Charttechnisch ist das Papier weiter angeschlagen, nachdem der Wert zuletzt an der 200-Tage-Linie nach unten abgeprallt ist. Im Jahresvergleich ist die Merck-Aktie mit einem Minus von gut 21 Prozent nach der Deutschen Bank mit einem Minus von 38 Prozent der zweitschwächste Wert im DAX. Wichtig ist nun, dass das Unternehmen seine mittelfristigen Ziele erfüllen kann und mit guten News von der Pipeline-Seite überzeugen kann. Dann wären auch wieder Kurse jenseits der 100 Euro möglich. Aus Chance-Risiko-Gesichtspunkten gibt es am Markt aber derzeit dennoch bessere Alternativen.