Mark Ruffalo: Männer in Hollywood haben Angst, über sexuelle Belästigung zu reden

Mark Ruffalo sieht bei Hollywoods Männern Redebedarf. (Bild: Charles Sykes/Invision/AP)
Mark Ruffalo sieht bei Hollywoods Männern Redebedarf. (Bild: Charles Sykes/Invision/AP)

Kein anderes Thema erschüttert Hollywood zurzeit so sehr, wie das sexuelle Fehlverhalten von zahlreichen Prominenten aus der Filmbranche. Nun äußerte sich Schauspieler Mark Ruffalo über die (fehlenden) Reaktionen der Männer.

In einem Interview bei der BuzzFeed-Show „AM to DM“ wurde der Schauspieler von Co-Moderator Saeed Jones gefragt, warum sich nicht mehr Männer in Hollywood über die Themen sexuelles Fehlverhalten und Missbrauch äußern. „Ich weiß es nicht, ich glaube sie haben Angst“, antwortete er. Jones hakte nach – und wollte vom 50-Jährigen wissen, wovor genau sie denn Angst hätten.

„Ich bin mir nicht sicher“, so Ruffalo. „Ich glaube, vielleicht haben sie Angst, selbst beschuldigt zu werden, ich glaube, sie befürchten, dass sie nicht genug getan oder gesagt haben. Ich weiß es nicht, aber ich verstehe nicht, warum sie nicht mehr danach gefragt werden“.

Der Schauspieler, der in der Show über seine aktuelle Rede bei der „People’s State of the Union“ sprach, erörterte seine Einschätzung der momentanen Lage. Er sehe durchaus viele Männer, die ihre Stimme erheben wollen – allerdings gäbe es dabei die Sorge, nicht den richtigen Ton in einer Konversation zu treffen, die das Thema respektvoll behandle.

„Das Thema ist sehr komplex“, so der Schauspieler. „Es herrscht eine große Angst, das Falsche zu sagen und dann an den Pranger gestellt zu werden. Aber weißt du, wir müssen unsere Ängste überwinden, denn wenn man privilegiert ist, dann hat man eine Stimme und zurzeit sind Männer die Privilegierten. Dieses Privileg sollten wir dazu nutzen, einen sicheren Raum zu schaffen, in dem Frauen ihre Stimme erheben können“.

„Ich hoffe, dass sich mehr und mehr Schauspieler dafür einsetzen“, so Ruffalo abschließend. Er zeigte sich aber auch optimistisch: „Es gibt auch die, die sich offen gegenüber diesem Thema äußern, wir brauchen nur mehr von ihnen“.