Was man über Tonya Harding wissen muss, bevor man „I, Tonya“ im Kino sieht

Tonya Harding bei den Olympischen Winterspielen 1992. (Bild: AP Photo)
Tonya Harding bei den Olympischen Winterspielen 1992. (Bild: AP Photo)

Im Dezember startet das Biopic „I, Tonya“ über die berühmt-berüchtigte Eiskunstläuferin Tonya Harding in den US-Kinos. Doch wer war die Sportlerin eigentlich, der gleich ein ganzer Film gewidmet wurde?

Anfang der Neunziger Jahre galt Tonya Harding als vielversprechende neue Hoffnung im Eiskunstlauf. Dann jedoch soll sie an einem gewalttätigen Angriff auf Teamkollegin Nancy Kerrigan beteiligt gewesen sein – und das hatte ein jähes Karriereende zur Folge. In der Öffentlichkeit kannte man Harding nur noch als die „Eishexe“.

Regisseur Craig Gillespie und Drehbuchautor Steven Rogers nahmen sich dieser Geschichte nun mit dem Film „I, Tonya“ an. Das Biopic mit Margot Robbie in der Hauptrolle feierte am 8. September beim Toronto International Film Festival Premiere und soll ab Januar auch in den deutschen Kinos laufen. Bevor man den Film sieht, sollte man jedoch einiges über das Leben der umstrittenen Sportlerin wissen.

Tonya’s coming. The official trailer for #ITonya drops tomorrow.

Ein Beitrag geteilt von I,Tonya (@itonyamovie) am 31. Okt 2017 um 8:59 Uhr

Wie „Cosmopolitan“ berichtet, begann Harding trotz Asthmaerkrankung bereits im Alter von drei Jahren mit dem Eiskunstlaufen. Sie brach die Highschool ab, um eine professionelle Karriere als Sportlerin zu verfolgen und gewann 1991, im Alter von gerade einmal 20 Jahren, zum ersten Mal die US-amerikanischen Meisterschaften. Im gleichen Jahr wurde sie zur ersten Frau, die einen dreifachen Axel erfolgreich in einem Wettbewerb stand. Ihre starken Auftritte brachten ihr schließlich 1992 eine Platzierung im US-amerikanischen Olympiateam ein.

Harding konnte bei den Olympischen Spielen 1992 den vierten Platz belegen, im folgenden Jahr gelang es ihr jedoch nicht, sich für die Eiskunstlauf-WM zu qualifizieren. Nach ihrem Karrieretief gelang es der Sportlerin 1994 zum zweiten Mal, die US-Meisterschaften zu gewinnen. Der Titel wurde ihr jedoch aberkannt, nachdem ihre Verbindungen zu einem Angriff auf Nancy Kerrigan bekannt wurden.

Olympia 1994: Harding zeigt einem Juror ihren Schuh, nachdem sie aufgrund eines gerissenen Schnürsenkels ihre Routine abbrechen musste. (Bild: AP Photo)
Olympia 1994: Harding zeigt einem Juror ihren Schuh, nachdem sie aufgrund eines gerissenen Schnürsenkels ihre Routine abbrechen musste. (Bild: AP Photo)

Kerrigan war Hardings Olympia-Teamkollegin und galt als ihre härteste Konkurrentin. Im Januar 1994 wurde sie mit einer Eisenstange angegriffen und am Bein verletzt. Wie später bekannt wurde, wurde der Angreifer von Hardings Ex-Mann Jeff Gilooly und ihrem Bodyguard Shawn Eckhardt angeheuert. Die beiden wollten Nancy Kerrigan damit als Konkurrenz bei den anstehenden Olympischen Winterspielen aus dem Weg räumen.

Aufgrund der laufenden Ermittlungen in dem Fall wollte das Olympische Komitee Tonya Harding von dem Wettbewerb ausschließen, wogegen die Sportlerin jedoch erfolgreich klagen konnte, da ihre Beteiligung an dem Verbrechen zu diesem Zeitpunkt nicht nachgewiesen war. Auch Kerrigan, die sich von ihrer Verletzung bereits erholt hatte, nahm an den Winterspielen teil. Sie holte die Silbermedaille, Harding erreichte lediglich den achten Platz.

Harding im Ring: Anfang der 2000er versuchte sie sich einige Monate lang als Boxerin. (Bild: AP Photo)
Harding im Ring: Anfang der 2000er versuchte sie sich einige Monate lang als Boxerin. (Bild: AP Photo)

Obwohl sie bis heute darauf beharrt, nichts von den Angriffsplänen gegen ihre Kollegin gewusst zu haben, bekannte sich Tonya Harding schuldig, die Ermittlungen in dem Fall behindert zu haben. Damit entging sie einer Haftstrafe und wurde zu drei Jahren auf Bewährung, einer Geldstrafe in Höhe von 160.000 US-Dollar und 500 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt.

Tonya Hardings Verurteilung bedeutete das Ende ihrer Karriere im Eiskunstlauf. In den folgenden Jahren versuchte sie sich als Sängerin, Boxerin und Schauspielerin. 2010 stellte sie einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Oldtimer-Coupés auf: Sie brachte einen 1931er Ford auf knapp 131 km/h.

In Deutschland soll der Film im März 2018 in die Kinos kommen.

Folgt uns auf Facebook und bekommt täglich aktuelle Nachrichten und Star-News direkt in euren Feed!


Merken