"Das macht mir Angst!": "His Dark Materials"-Stars sprechen über die Zukunft der Gesellschaft

In der Sky-Serie "His Dark Materials" kämpfen sie für das Gute in der Welt. Doch was die Realität angeht, machen sich die Schauspieler Lin-Manuel Miranda und Ruth Wilson nicht minder große Sorgen. Darüber sprachen die Britin und der US-Amerikaner nun in einem Interview.

Es ist ein Kampf zwischen Gut und Böse: In der zweiten Staffel von "His Dark Materials", die ab Montag, 21. Dezember, wöchentlich, um 20.15 Uhr, auf Sky Atlantic zu sehen sein wird, begibt sich Lyra (Dafne Keen) in jede Menge gefährliche Situationen, um Gutes in der Welt zu erreichen. Wer ihr dabei immer zur Hilfe eilt? Lee, gespielt von Musical-Star Lin-Manuel Miranda. Der US-Schauspieler kann zwar in seiner Serienrolle einige brenzlige Momente umschiffen - doch in Bezug auf die heutige Gesellschaft scheint Lin-Manuel fast schon pessimistisch zu sein. Das zeigte sich jetzt im Interview von Miranda und seiner Serienkollegin Ruth Wilson mit der Nachrichtenagentur teleschau.

"Das Internet ist eine tolle und faszinierende Sache", erklärte Miranda mit ernstem Blick. "Aber alles hat leider zwei Seiten. Früher waren wir daran gewöhnt, unsere Informationen von denselben Quellen zu bekommen - wir hatten schließlich nur drei TV-Sender!" Der 40-Jährige fuhr fort: "Heutzutage holen wir uns unsere Informationen von überall her." Das Problem dabei: "Immer mehr Algorithmen schreiben uns vor, welche Geschichten wir hören und lesen sollen, anstatt uns mit Artikeln zu versorgen, die uns zum Nachdenken anregen. Das macht mir Angst! Heute sieht man viel zu viele Menschen, die sich ihre Realität selbst bauen."

"Es macht mir Angst, wenn ich an die Zukunft denke"

Dasselbe gelte für die Klimapolitik: "Die Erde funktioniert leider nicht auf diese Art und Weise. Ein Erdbeben interessiert sich nicht dafür, welche Zeitung du liest. Wenn sich eine Reihe von Wissenschaftlern sicher ist, dass es schlecht um unseren Planeten steht, dann müssen wir darauf hören. Unser Planet, der immer heißer wird, interessiert sich nicht für Verschwörungstheorien." Er selbst, betont der Schauspieler, sei daran aber genauso schuld wie alle anderen: "Ich lese die Artikel, die mich interessieren, und damit kreiere ich meine eigene kleine Blase. Wir müssen uns alle anstrengen, dagegen anzukämpfen und uns stattdessen glaubwürdigen Quellen anzuvertrauen."

Die 38-jährige Wilson ergänzte: "Ich mache mir wirklich Sorgen, wie sehr wir bereits polarisiert sind. Es macht mir Angst, wenn ich an die Zukunft denke." Viele Menschen würden immer extremer, vor allem was die Politik anginge: "Wenn wir es nicht schaffen, uns offen zu unterhalten und zu diskutieren, dann sind wir in einer schlimmen und problematischen Situation! Wenn Menschen ganz ohne Empathie auf ihren Standpunkt und ihre Meinung pochen, wie können wir jemals unsere Probleme lösen? Wir bewegen uns nicht vorwärts mit Gewalt und Boshaftigkeit."