Münster trauert um Malte (25), der wegen Zivilcourage sterben musste
Auf dem Prinzipalmarkt in Münster haben zahlreiche Menschen an diesem Freitag an einer Kundgebung für Malte C. teilgenommen. Der 25-Jährige war im Krankenhaus seinen schweren Verletztungen erlegen, die er erlitten hatte, als er beim Christopher Street Day in der Stadt zwei Frauen gegen Anfeindungen verteidigt hatte.
Wie Antenne Münster berichtet, erklärte Bürgermeister Markus Lewe: "Dieser Angriff gegen eine queere Person ist schrecklich. Er geht uns alle an. Unsere Stadtgesellschaft ist weltoffen und tolerant und wird weiter dafür kämpfen, ein sicherer Ort für marginalisierte Menschen zu sein."
Auch der katholische Bischof von Münster, Felix Glenn, sagte, er sei erschüttert über den Tod des trans Mannes. "Wir müssen laut unsere Stimme erheben gegen alle, die andere wegen ihrer sexuellen Orientierung, ihrer geschlechtlichen Identität, ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihrer Religionszugehörigkeit nicht tolerieren, beschimpfen, verbal oder tätlich angreifen. Intoleranz, Ausgrenzung und Hass dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben."
Aufgerufen zu der Versammlung für Malte C. hatten mehrere Vereine, um sich mit der queeren Gemeinschaft solidarisch zu zeigen, Anteilnahme auszudrücken sowie ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen.
Inzwischen wurde ein 20 Jahre alter Verdächtiger festgenommen, der wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt werden sollte. Zunächst hatte die Polizei nach einem "Mann mit Anglerhut" gesucht. Eine Ermittlerin der Mordkommission erkannte den Verdächtigen am Bahnhof von Münster.
Malte C. hatte versucht zu schlichten, als ein junger Mann zwei Frauen am Rande des Christopher-Street-Day am 27. August kurz nach 20 Uhr beschimpfte. Doch Malte C. wurde von dem Angreifer brutal zusammengeschlagen.
Unter dem Hashtag #RIPMalte bekunden viele in den sozialen Netzwerken ihre Solidarität.
Auch in Köln und Berlin fanden Kundgebungen nach dem Tod von Malte C. gegen queerfeindliche Gewalt statt.