Werbung

Müller rettet wankende Bayern in turbulentem Spitzenspiel

Müller rettet wankende Bayern in turbulentem Spitzenspiel

Bayern München hat den wilden Angriff von Herausforderer RB Leipzig in einem ebenso hochklassigen wie intensiven Spitzenspiel dank Doppel-Torschütze Thomas Müller abgewehrt und die Bundesliga-Tabellenführung behauptet. Der Triple-Gewinner und sein schärfster Verfolger trennten sich in einem turbulenten Duell Erster gegen Zweiter 3:3 (2:2).

Leipzig hatte den wankenden Rekordmeister am Rande der ersten Heimpleite seit über einem Jahr (30. November 2019, 1:2 gegen Leverkusen). Doch zumindest auf Müller war beim Titelverteidiger Verlass.

Christopher Nkunku (19.) brachte RB mit dem ersten Leipziger Tor in München überhaupt in Führung. Doch das für den verletzten Javi Martinez (Leiste) eingewechselte Ausnahmetalent Jamal Musiala (30.) und eben Müller (35.) wendeten zunächst das Blatt.

Justin Kluivert (36.) glich mit seinem ersten Pflichtspieltreffer im Bullen-Dress aus, ehe der starke Emil Forsberg (48.) Leipzig von der ersten Erstürmung der Allianz Arena träumen ließ. Doch Müller traf nach dem dritten Assist von Kingsley Coman erneut (75.).

"Wir müssen hellwach sein", warnte Bayern-Trainer Hansi Flick seine auf sieben Positionen veränderte Elf vor dem Anpfiff - vergeblich. Die Ansage ihres Chefs, sie müsse "kompakt gegen den Ball arbeiten", ging wieder einmal ins Leere. Anfangs musste RB nur auf die Fehler der wackligen Bayern-Defensive warten, bei der David Alaba für den angeschlagenen Lucas Hernandez links verteidigte. Auch im Münchner Mittelfeld klafften zu oft große Lücken, dazu fehlte immer wieder die Unterstützung der Offensive. Nationalspieler Leroy Sane ließ eine weitere Startelf-Chance ungenutzt und wurde ausgewechselt (64.).

Die extrem gierigen Gäste waren wild entschlossen, die Münchner Mängel zu nutzen. "Ich habe gerade noch ein Club-Sandwich gegessen, aber Hunger habe ich trotzdem noch", sagte RB-Coach Julian Nagelsmann vor dem Spiel - und auch seine Mannschaft strahlte diesen Willen aus. Die in die Startelf rotierten Nkunku und Kluivert brachten sehr viel Geschwindigkeit mit und überrannten die Abwehr des Rekordmeisters nach Ballverlust ein ums andere Mal.

Vor dem 0:1 machte Forsberg das Spiel mit einem Pass in die Tiefe schnell, die Bayern hatten dabei keine gute Staffelung und waren im Mittelfeld viel zu offen. Kapitän Manuel Neuer stürzte aus seinem Tor, kam gegen Nkunku aber zu spät.

Nach der Führung beging Leipzig den Fehler, den Favoriten kommen zu lassen. Der erst 17-jährige Musiala erzielte auf Zuspiel von Coman seinen dritten Bundesliga-Treffer (im achten Spiel) und leitete das 2:1 ein.

Doch die Bayern brachten keine Ruhe in ihr Spiel - und Leipzig verlor auch durch den Rückstand nicht den Mut. Kluivert nutzte eine weitere Schlafmützigkeit der Abwehr nach schlauem Pass von Amadou Haidara zum Ausgleich. Bei der erneuten RB-Führung nach der Pause konnte Forsberg nach Angelino-Flanke völlig unbedrängt einköpfen.

Nach Müllers zweitem Tor hatte Musiala (85.) dann sogar noch die Chance zum Bayern-Sieg.