Werbung

Lustlos Letzter: Biathlon-Bad-Boy erntet Kritik

Lustlos Letzter: Biathlon-Bad-Boy erntet Kritik

Am vergangenen Sonntag war er zum zweiten Mal in Folge Biathlon-Weltmeister in der Verfolgung geworden - nun ging die WM in Pokljuka für Émilien Jacquelin aber mit einem bitteren Debakel zu Ende.

Beim abschließenden Massenstart über 15 Kilometer wurde der 25 Jahre alte Franzose 30. und Letzter mit über 7 Minuten Rückstand auf den norwegischen Sieger Sturla Holm Laegreid.

Jacquelin schien am Ende nicht mal mehr Lust zu haben, das Rennen überhaupt abzuschließen. Erst nach Diskussionen mit seinem Betreuerteam trottete er sichtlich gefrustet und sogar mit Tränen kämpfend in Ziel.

Was war geschehen?

Émilien Jacquelin gibt sich nach verpatztem Schießen auf

Jacquelin - schon 2020 Champion in Verfolgung und Staffel - stand beim zweiten Schießen komplett neben sich. Der sonst als schneller und sicherer Schütze bekannte Skijäger zielte bei allen fünf Versuchen daneben - jegliche Medaillenchance war futsch!

DAZN gratis testen und Sport-Highlights live & auf Abruf erleben | ANZEIGE

Danach musste er offensichtlich überredet werden, das Rennen nicht ganz abzubrechen, womit er umgehend Kritik auf sich zog. "Das ist Ehrensache und hat mit Respekt zu tun", monierte Experte Sven Fischer im ZDF.

In Oberhof ärgerte sich Erik Lesser

Jacquelin hat in der Szene einen gewissen Ruf als Pendler zwischen Genie und Wahnsinn, der sein Temperament nicht immer unter Kontrolle hat. Erst im vergangenen Monat hatte Jacquelin den Zorn von Erik Lesser auf sich gezogen (der bei der WM selbst zum großen Unglücksraben geworden ist).

Jacquelin war beim Massenstart in Oberhof der Schaft seines Gewehrs gebrochen, während er in Führung lag. Statt der Verfolgergruppe Platz zu machen, lieferte er sich eine Hakelei mit dem Schweizer Benjamin Weger.

"Er hat absichtlich nachgetreten", ärgerte sich der direkt dahinter laufende Lesser über die Situation bei Sky Sport News: "Ich habe nach vorne gerufen, dass Fairplay bitte eingehalten werden sollte. Er braucht hier nicht den Bad Boy spielen."

In Pokljuka bekamen die Biathlon-Fans nun wieder beide Gesichter des Émilien Jacquelin zu sehen.