„Lion“-Filmkritik: Wenn Journalisten Kinostars verwechseln

Joe Morgenstern hat mit seinen 84 Jahren schon so einige Filmkritiken auf dem Buckel. Der Journalist hat sogar schon den begehrten Pulitzer-Preis gewonnen. Doch bei einem aktuellen Artikel passierte ihm ein kleiner, aber folgenschwerer Fehler…

Als Morgenstern nämlich eine Filmkritik über das neue Drama „Lion“ von Regisseur Garth Davis schrieb, verwechselte er den Hauptdarsteller mit einem anderen Schauspieler. In der Rezension schrieb der Kritiker: „Er gibt seine mächtigste Performance seit ‚The Namesake’“. Doch der britische Schauspieler Dev Patel, bekannt aus „Slumdog Millionaire“, hat nie in diesem Film mitgespielt. Das war nämlich sein Schauspielkollege Kal Penn, beide haben indische Wurzeln.

Der Fehler, den Morgenstern selbst als „dumm“ bezeichnete, wurde zwar in der Online-Fassung schnell korrigiert, doch die Internetgemeinde gab sich nicht versöhnlich. Die User zeigten sich verärgert darüber, dass die beiden Schauspieler miteinander verwechselt wurden. Viele erinnerte es an den Fall, als 2014 die Schauspieler Laurence Fishburne und Samuel L. Jackson in ähnlicher Weise von einem Journalisten vertauscht wurden.

Schon lange ist das „weiße Hollywood“ ein großes Diskussionsthema weltweit. Nicht zuletzt, seit bei den letzten Oscarverleihungen größtenteils weiße Schauspieler nominiert wurden.

Doch trotzdem werden große Hoffnungen in die nächste Oscarverleihung gesetzt. „Lion“ (deutscher Kinostart am 23. Februar 2017) hat laut renommierter Medien wie “The Guardian” nämlich gute Chancen, als „Bester Film“ nominiert zu werden. Die Geschichte dreht sich um Saroo, der bei Pflegeeltern in Australien aufwuchs und nun seine Mutter in Indien sucht.