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Darum ließ Daum die berüchtigte Haarprobe machen

Darum ließ Daum die berüchtigte Haarprobe machen

Um Christoph Daum ranken sich viele Geschichten, Gerüchte und Legenden.

Nun hat der ehemalige Bundesliga-Trainer selbst reinen Tisch gemacht - und in einem Buch seine Sicht der Dinge dargestellt. Der 66-Jährige veröffentlichte seine Autobiographie unter dem Titel "Immer am Limit". Aber auch nur, weil er den vom Verlag vorgeschlagenen Titel "Schnee von gestern" gerade noch verhindern konnte, wie er selbst sagt.

Selbstverständlich geht es in dem Werk auch um die Kokain-Affäre, die Daum im Jahr 2000 den Job als kommender Bundestrainer kostete. Er selbst hatte auf einer denkwürdigen Pressekonferenz verkündet, "absolut reines Gewissen" zu haben und den Kokain-Konsum dabei vehement abgestritten.

Außerdem kündigte er dabei die Haarprobe an, die ihm nach einem positiven Befund zum Verhängnis wurde. Nun erklärte er, warum er sich auf den Test überhaupt einließ.

Daum fällt nach positiver Probe aus allen Wolken

"Ich hatte mich natürlich vorher abgesichert, indem ich einen Haartest durchgeführt hatte. Anonymisiert und im Ausland – und dieser Test war negativ", sagte Daum im Interview mit der Bild-Zeitung. Eigentlich wollte er die Haarprobe nicht machen lassen, aber "ich hatte schon eine negative und ich dachte: Da wäre es doch klug, eine zu machen, damit die ganze Diskussion beendet wird, weil ich in die Enge getrieben wurde."

Die Probe sei in der Öffentlichkeit vehement gefordert worden: "Da fällt es schwer zu sagen, dass ich sie nicht mache, weil das eine Umkehr des Rechtsprinzips wäre." Er sei der festen Überzeugung gewesen, dass der Test negativ ausfallen werde.

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Sein letzter Kokain-Konsum habe sechs Monate zurückgelegen, "und es war auch nur vereinzelt". Warum die erste Probe negativ, die zweite aber positiv ausfiel, sei bis heute nicht geklärt. "Ich bin kein Wissenschaftler und Analytiker. Für mich und alle meine engsten Vertrauten war es ein Riesenschock."

Hoeneß gibt Daum grünes Licht für Buch

Im Laufe des Prozesses habe sich vieles relativiert: "Der Professor konnte noch nicht mal sicher sein, ob das überhaupt meine Haare waren. Eine Kontaminierung konnte nicht ausgeschlossen werden, und so ist der Prozess in sich zusammengefallen."

Auch zu Uli Hoeneß äußerte sich Daum. Der ehemalige Präsident des FC Bayern hatte im Zuge der Affäre damals gesagt: "Wenn die Gerüchte stimmen, dann kann Daum nicht Bundestrainer werden."

Daum zeigte sich in seinem Buch allerdings nicht nachtragend, obwohl er während seiner Karriere mehrfach mit dem Bayern-Macher aneinander geraten war. Die Passagen zu Hoeneß aus seinem Buch habe er ihm zukommen lassen, dieser habe sein Ok gegeben. Mittlerweile haben die einstigen Streithähne ihre Probleme beigelegt.