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"Der letzte Tango in Paris": Die Vergewaltigung war echt!

Maria Schneider und Marlon Brando in "Der letzte Tango in Paris"

Das Erotikdrama "Der letzte Tango in Paris" von Regisseur Bernardo Bertolucci (76) schlug 1972 hohe Wellen, auch wegen der gezeigten Vergewaltigung. Doch es kam noch schlimmer, denn offenbar war die brutale Szene zwischen dem US-Schauspieler Marlon Brando (1924-2004) und seiner fast 30 Jahre jüngeren französischen Kollegin Maria Schneider (1952-2011) insofern echt, als sie nicht wusste, was passieren würde.

"Ich behandelte Maria insofern schrecklich, dass ich ihr nicht sagte, was geplant ist. Ich wollte ihre Reaktion als Mädchen, nicht als Schauspielerin. Ich wollte, dass sie die Erniedrigung fühlt. Ich denke, dafür hat sie mich und Marlon ihr Leben lang gehasst", erklärte Bertolucci bereits 2013 in einem Interview, das nun als Video wieder aufgetaucht ist. Die Idee mit der Butter sei ihm und Brando am Morgen vor dem Dreh gekommen. Obwohl es schrecklich gewesen sei, ihr das nicht vorher zu sagen, bereue er es nicht, so der Regisseur weiter.

2007 äußerte sich Maria Schneider in der "Daily Mail" dazu: "Marlon hat zu mir gesagt: 'Maria, keine Sorge, es ist nur ein Film'." Entschuldigt habe er sich danach nicht, wie sie weiter schreibt, "zum Glück gab es nur einen Take".

Hollywood zeigt sich geschockt

Einige Hollywood-Schauspieler reagierten geschockt und fordern das Aberkennen der Filmpreise für den Italiener. US-Star Jessica Chastain schreibt auf Twitter: "An alle, die den Film lieben, ihr seht eine 19-Jährige, die von einem 48 Jahre alten Mann vergewaltigt wird. Der Regisseur hat die Attacke geplant. Mir ist schlecht." Kollegin Evan Rachel Wood hat Chastains Kommentar retweeted und hinzugefügt: "Ich unterstütze das. Das ist herzzerreißend und abscheulich. Diese beiden sind sehr kranke Individuen, wenn sie dachten, dass das in Ordnung ist."

Schauspieler Chris Evans schrieb auf Twitter: "Wow. Ich werde diesen Film, Bertolucci oder Brando nie mehr so sehen wie zuvor. Das ist jenseits von widerlich. Ich fühle Wut." Das wiederum kommentierte Kollegin Anna Kendrick mit den Worten: "Frau Schneider hat das schon vor ein paar Jahren bekannt gemacht. Immer wenn ich danach darüber gesprochen habe, haben alle nur mit den Augen gerollt." Daraufhin fordert Evans: "Sie sollten im Gefängnis sein." "Ohne Zweifel", findet auch Kendrick. Sie sei aber froh, dass es wenigstens jetzt ernst genommen würde...

Foto(s): imago/AD