Leoni-Aktie fährt Achterbahn - Ruhe bewahren

Was für eine Achterbahnfahrt. Nachdem Leoni am Donnertagmorgen seine Prognose für das Gesamtjahr erhöht hatte, ging es mit der Aktie zuerst um über zwei Prozent auf 59,15 Euro nach oben. Im Anschluss kam das Papier dann deutlich unter Druck und notierte im Tagestief bei 53,16 Euro. Eine Schwankung von fast zehn Prozent innerhalb von nur wenigen Stunden, das macht es für den Anleger derzeit nicht unbedingt leicht.

47 Euro oder 68 Euro?
Die Analystenmeinungen driften bei Leoni auch meilenweit auseinander. Die NordLB etwa hat Leoni auf "Verkaufen" gesetzt. Das Kursziel lautet 47 Euro. Das überraschende Ausscheiden eines Vorstandsvorsitzenden sei selten ein gutes Zeichen, betonte Analyst Frank Schwope.
Auf der anderen Seite sieht die Investmentbank Oddo BHF Leoni auf einem guten Weg. Das Kursziel lautet 68 Euro. Bereits vor den Zahlen rechnete Analyst Harald Eggeling mit einer positiven Ergebniswende im Vergleich zum Vorjahr und hielt sogar eine Gewinnanhebung für möglich.


Eggeling sollte recht behalten. Leoni überzeugte mit den Zahlen und hob die Prognose für das Gesamtjahr an. Besonders spannend war die Tatsache, dass Leoni im Bereich Elektromobilität punkten konnte: Fast 600 Millionen Euro entfielen auf Hochvolt-Kabelsätze für Elektroautos. Von besonderer Bedeutung für den Bereich Elektromobilität war ein Auftrag über die Komplettverkabelung der neuen E-Mobilitäts-Plattform eines weltweit tätigen europäischen Automobilherstellers.


Technisch aussichtsreich
Fakt ist, dass der Trend im Autosektor hin zu Elektro- und Hybridflitzern geht. Vielleicht wird die Entwicklung sogar schneller voran schreiten als viele das aktuell für möglich halten. Leoni wird davon profitieren. In einem freundlichen Gesamtmarkt muss die Marke 62,30 Euro geknackt werden. Hier liegen starke Widerstände aus dem Monat Juni 2014 und Juli 2015. Wird diese Hürde genommen, nimmt die Leoni-Aktie das Allzeithoch bei 63,70 Euro in Angriff.