LeFloid: "Ich bin ein einfach gestrickter Kinogänger"

Im Animationfilm "Pets" spricht LeFloid das Meerschweinchen Norman

Im neuen Animationsfilm "Pets" dreht sich alles um das streng geheime Leben, das unsere Haustiere führen, sobald kein Mensch Zuhause ist. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news hat Youtube-Star LeFloid verraten, wie es war, zum ersten Mal seine Stimme zu verleihen, welche Moral der Film hintergründig versteckt hat, und ob er selbst Haustiere besitzt.

Das Meerschweinchen Norman ist Ihre erste Rolle als Synchronsprecher in einem großen Kinofilm. Wie kam es dazu?

LeFloid: Ich bin sehr gut mit Robert Hofmann befreundet, der in Berlin die Social Movie Night veranstaltet - da war ich schon ein paar Mal Moderator und Co-Host. Im Rahmen dessen wurde ich von Universal angesprochen, ob ich nicht Lust auf eine kleine Sprecherrolle hätte. Da ich grundsätzlich alles mag, was ich noch nie gemacht habe, mussten sie auf meine Zusage nicht lange warten. Und schon war ich ein kleines animiertes Meerschweinchen.

Was war die größte Herausforderung beim Einsprechen?

LeFloid: Das Timing, das man braucht, wenn es synchron sein soll. Was am Anfang außerdem nicht ganz einfach war, ist dieses Loslassen vor einer ganzen Crew. Und man muss seine Körpersprache unglaublich exzessiv benutzen, damit es glaubhaft klingt. Du kannst Sequenzen, in denen viel Trubel herrscht, wo viel passiert, nicht glaubhaft rüberbringen, wenn du still stehst.

"Pets" ist ein lustiges Animationsabenteuer. Welches Film-Genre bevorzugen Sie privat?

LeFloid: Privat bin ich ein großer Horror- und Thriller-Fan. Aber ich bin ein einfach gestrickter Kinogänger. Ich brauche kein Arthouse oder Drama. Im Kino will ich abschalten und mich unterhalten lassen.

Haben Sie trotzdem einen Lieblingsanimationsfilm?

LeFloid: Ich bin ein absoluter Minions-Fan. Ich glaube, das muss tief drinnen einfach jeder von sich behaupten. Und ich mag "Oben" total gerne, das ist einer der schönsten Animationsfilme aller Zeiten.

In "Pets" dreht sich alles um das geheime Leben der Haustiere in New York. Besitzen Sie selbst auch ein Haustier?

LeFloid: Meine Freundin hat vor sieben Jahren dafür gesorgt, dass wir uns zwei japanische Zwergwidder-Kaninchen angeschafft haben. Für sie war damals nur wichtig, dass sie Schlappohren haben und niedlich sind. Ich muss aber zugeben, dass ich von den Kaninchen begeistert bin. Ich wusste vorher nicht, dass die Tiere so menschenbezogen und clever sein können.

Können Sie als Haustier-Besitzer dann auch bestätigen, dass sich Haustiere und Besitzer mit der Zeit immer ähnlicher werden?

LeFloid: Ich möchte den Nagetieren dieser Welt nicht zu nahe treten, aber ich glaube, dass das bei Kaninchen keine so große Rolle spielt. Wenn man das interpretieren möchte, geht das wahrscheinlich doch eher bei Hunden.

Abgesehen von Ihren Kaninchen... haben Sie ein Lieblingstier?

LeFloid: Ich finde Tiere cool, die agil sind. Ich mag Hunde sehr gerne und was ich auch spannend finde, sind Reptilien. Aber das würde ich von der Pflegeintensität her wahrscheinlich nicht bewerkstelligen können.

Hatten Sie schon mal einen Hund als Haustier?

LeFloid: Leider nicht, ich bin ja ein Berliner Jung'. Wenn man in einem Plattenbau wohnt, ist das nichts mit einem Hund, muss ich ganz ehrlich sagen. Später will ich unbedingt ein oder zwei Hunde haben, aber erst mit Haus und Grundstück.

Glauben Sie, dass Haustiere auch in der Realität ein geheimes Leben führen?

LeFloid: So wie es in "Pets" dargestellt wird, sicher nicht. Aber ich mag dieses Spiel mit den überspitzten Stereotypen, die den Tieren anhaften. Sei es die versnobbte Katze oder der elegante Pudel, von dem alle denken, dass er gerne Mozart hören würde und der in Wirklichkeit aber auf Metal steht.

Versteckt sich in "Pets" eine Moral?

LeFloid: Das finde ich schon, damit glänzen ja viele Animationsfilme und bei "Pets" ist die Botschaft recht einfach gehalten. Vor allem dem jüngeren Publikum soll deutlich gemacht werden, dass ein Haustier Verantwortung birgt und ein Lebewesen kein Spielzeug ist. Der Film stellt auf eine spielerische Art und Weise dar, dass es eine unschöne Begebenheit ist, wenn Tiere auf der Straße landen.

Anderes Thema: Hat Sie das "Pokémon Go"-Fieber gepackt?

LeFloid: Natürlich. Wir haben im Büro einen knallharten Wettbewerb laufen. Die beiden Arenen bei uns in der Straße dürfen nicht von Team Blau oder Team Gelb besetzt sein, das müssen unsere bleiben. Da wird dann auch mal kurz der Laptop zugeklappt, um die zurückzuerobern. Das nimmt teilweise echt Ausmaße an, die muss man mögen...

Wie erklären Sie sich diesen Hype?

LeFloid: "Pokémon Go" ist für jedermann zugänglich und kostenfrei. Außerdem holt es die Generation ab, die jetzt Mitte bis Ende Zwanzig ist, die damals mit den 150 Pokémon der ersten Generation groß geworden ist und jetzt wieder damit anfängt. Ich finde das super. Das Schönste, was ich bisher darüber gelesen habe, war "'Pokémon Go' hat für die Gesundheit der amerikanischen Jugend mehr getan als jedes staatlich evaluierte Programm". Man muss sich aber auch im Klaren sein, dass das Spiel eine ziemliche Spyware ist. Das darf man nicht außer Acht lassen.

Foto(s): Viktor Strasse/Universal