“Leaving Neverland”: Erste Trailer der kontroversen Jackson-Doku erschienen

Michael Jackson musste sich bereits 2005 wegen sexueller Belästigung Minderjähriger vor Gericht verantworten. (Bild: Win McNamee/Getty Images)
Michael Jackson musste sich bereits 2005 wegen sexueller Belästigung Minderjähriger vor Gericht verantworten. (Bild: Win McNamee/Getty Images)

Zehn Jahre nach Michael Jacksons Tod werden die Kindesmissbrauchs-Vorwürfe gegen den “King of Pop” erneut zum Thema: Die Dokumentation “Leaving Neverland” erzählt die Geschichte von zwei angeblichen Opfern des Musikers. Nun gibt es erste Einblicke in den umstrittenen Film.

Seit den Neunzigern wurde Michael Jackson mehrmals Kindesmissbrauch vorgeworfen, dem Sänger konnten jedoch nie Übergriffe auf Minderjährige nachgewiesen werden. Nun erheben zwei Männer neue Vorwürfe gegen den 2009 verstorbenen Popstar, der sich an ihnen vergangen haben soll. “Leaving Neverland” handelt von Wade Robson und James Safechuck, die Im Alter von sieben und zehn Jahren Jacksons Bekanntschaft gemacht und deren Familien anschließend langjährige Beziehungen zu dem Sänger gepflegt hatten.

Die zweiteilige Dokumentation mit insgesamt vierstündiger Laufzeit feierte im Januar auf dem Sundance Film Festival Premiere. Nun zeigen zwei neue Trailer emotionale Szenen aus dem Film:

“Er war einer der liebsten Mensche, die ich kannte – und er hat mich sexuell missbraucht”, berichtet Wade Robson in dem Filmausschnitt. Er und Safechuck berichten von wiederholten Übergriffen durch Michael Jackson, der ihnen Liebesbriefe schrieb und Videonachrichten schickte. James Safechuck erzählt gar von einer Fake-Hochzeitszeremonie mit dem Popstar.

“Er sagte mir, dass er und ich für den Rest unseres Lebens ins Gefängnis müssten, wenn man herausfinden würde, was wir tun”, so Wade Robson. “Ich will die Wahrheit genauso laut aussprechen können, wie ich jahrelang die Lüge aussprechen musste.” Genau wie James Safechuck wandte er sich erst nach dem Tod Jacksons mit seinen Beschuldigungen an ihre Familien und die Justiz.

Nach seiner umstrittenen Sundance-Premiere erhielt Dan Reeds “Leaving Neverland” überwiegend positive Kritiken. Jacksons Familie und Nachlassverwalter hingegen laufen gegen die Ausstrahlung der Dokumentation Sturm und weisen alle Anschuldigungen zurück. Der Film sei ein “abscheulicher und erbärmlicher Versuch, Michael Jackson auszubeuten und mit ihm Geld zu machen”, heißt es in einem Statement.

Jackson lud regelmäßig Kinder auf seine Neverland-Ranch ein, die unter anderem über einen Vergnügungspark und einen Zoo verfügte. (Bild: Frazer Harrison/Getty Images)
Jackson lud regelmäßig Kinder auf seine Neverland-Ranch ein, die unter anderem über einen Vergnügungspark und einen Zoo verfügte. (Bild: Frazer Harrison/Getty Images)

“Es gibt auch diese Gruppe von Fans, die fast wie eine Sekte sind und sehr schlimme Sachen in den sozialen Medien sagen”, berichtet Regisseur und Produzent Reed gegenüber “Vice”, der ebenso wie die beiden Protagonisten seiner Doku Morddrohungen erhalten hat. “Ihre Worte spiegeln die Rhetorik wieder, die die Jackson-Familie und ihr juristisches Team zwei Jahre lang verfolgt haben, indem sie die Opfer beschämt. Das passiert oft in solchen Fällen. Sie machen das sehr aggressiv und unermüdlich. Ich denke nicht, dass man damit 2019 so einfach davon kommt wie in der Vergangenheit.”

“Leaving Neverland” wird Anfang März beim amerikanischen Bezahlsender HBO und beim britischen Sender Channel 4 ausgestrahlt. Ein Veröffentlichungstermin für Deutschland ist noch nicht bekannt.