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Torwart-Wahnsinn im WM-Finale! Dänemark holt erneut Gold

Torwart-Wahnsinn im WM-Finale! Dänemark holt erneut Gold

Dänemark ist erneut Handball-Weltmeister!

Dank eines überragenden Niklas Landin setzte sich der Titelverteidiger am Sonntag in einem Final-Thriller bei der WM in Ägypten mit 26:24 (13:13) gegen Schweden durch.

Bis in die Schlussphase führte keines der beiden Teams mit mehr als zwei Toren, ehe Dänemark dank der Paraden von Landin davonzog. Insgesamt wehrte der Welthandballer 15 schwedische Würfe ab, die Abwehrquote betrug 41 Prozent - Weltklasse.

Hansen zum MVP gewählt

"Es bedeutet uns sehr viel. Wir haben einige Kräfte gefunden, von denen wir nicht glaubten, dass wir sie hatten", sagte Landin. Dänemarks Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen meinte: "Es ist schön für die Mannschaft und für mich, dass wir das WM-Gold verteidigen konnten."

Superstar Mikkel Hansen war mit sieben Treffern bester Werfer der Dänen. Hansen wurde anschließend auch zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt. Die turnierübergreifenden 19 WM-Siege bei den Titelkämpfen 2019 und 2021 bedeuten zudem einen neuen Rekord.

Für Schweden, das bei seiner ersten Finalteilnahme seit 20 Jahren den fünften Titel verpasste, traf Linksaußen Hampus Wanne (5 Tore) am häufigsten.

Landin findet gut ins Spiel

In einer temporeichen und hochklassigen Partie konnte sich in der ersten Halbzeit kein Team entscheidend absetzen.

In der Anfangsphase behauptete Schweden eine knappe Führung, ehe Dänemark beim 5:4 in der 8. Minute erstmals in Front ging - auch weil Torhüter Landin (fünf Parden bis zur Pause) gut in die Partie fand und Hansen mit Toren und Assists glänzte (Handball-WM: Spielplan und Ergebnisse).

Mitte der ersten Hälfte häuften sich auf beiden Seiten die Fehler, besonders Schweden biss sich an der Dänen-Abwehr die Zähne aus. Mit dem 8:6 setzte sich der Titelverteidiger erstmals auf zwei Tore ab.

Handball-WM: Svan verletzt sich bei Dänemark

Die Führung hatte aber nicht lange Bestand, da im schwedischen Tor auch Andreas Palicka, der im Halbfinale gegen Frankreich zum Helden geworden war, die eine oder andere Glanzparade gelang.

Bitter für Dänemark: Rechtsaußen Lasse Svan von der SG Flensburg-Handewitt verletzte sich in dieser Phase, Rückraumspieler und Shootingstar Mathias Gidsel übernahm seine Rolle. Zudem kassierte Kreisläufer und Abwehrspezialist Magnus Saugstrup in der 22. Minute bereits seine zweite Zeitstrafe.

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Kurz nachdem Palicka (sechs Paraden bis zur Pause) einen Siebenmeter gegen Hansen hielt (24.), setzte sich erstmals Schweden durch das 12:10 auf zwei Tore ab. Obwohl die Dänen eine doppelte Überzahl nicht ausnutzen konnten, glich der Favorit kurz vor der Halbzeit noch zum 13:13 aus (SERVICE: Handball-WM 2021: Modus, Spielplan & alle Infos).

Hansen trumpft auf

Die Partie blieb nach dem Seitenwechsel hochspannend.

Hansen eröffnete die zweite Halbzeit mit einem krachenden Tor aus dem Rückraum unter Zeitbedrängnis, auf der Gegenseite parierte erneut Landin. Der Ball blieb aber bei den Schweden, nach einer weiteren Zeitstrafe gegen die Dänen erzielte Wanne das 14:14 (Die besten Torjäger der Handball-WM 2021).

Es ging Hin und Her, in den ersten zehn Minuten konnte sich keine Mannschaft mit mehr als einem Tor absetzen (Handball-WM: Die wichtigsten Regeln).

Bei den Dänen übernahm in dieser Phase wieder Hansen die Verantwortung, auch der eingewechselte Jacob Holm von den Füchsen Berlin setzte mit seinen Toren zum 19:19 und 20:19 wichtige Akzente.

Landin mit Mega-Reflexen

Die Schweden reagierten mit einem Torwartwechsel, Mikael Aggefors ersetzte Palicka, dem nach der Pause nur noch eine Parade gelang, bleib aber zunächst glücklos. Erneut Holm brachte die Dänen nach langer Zeit wieder mit zwei Toren in Front (22:20, 47.).

Nach der schwedischen Auszeit stellte Dänemark erstmals auf eine offensive 5:1-Abwehr um, die einen Rückraumwurf provozierte, den Landin mit seiner neunten Parade entschärfte. Saugstrup stellte vom Kreis auf 23:20. Mit einem weiteren unfassbaren Reflex verhinderte Landin kurze Zeit später das mögliche 22:23 der Schweden.

Die letzten zehn Minuten brachen an. Flensburgs Mads Mensah knallte den Ball zum 24:21 in den Winkel, Hansen markierte von der Siebenmeterlinie das 25:22.

Landin kassiert Kopftreffer

Den Schweden lief die Zeit davon - und Landin entwickelte sich mit einer weiteren Parade zum Alptraum. Der Underdog griff im Angriff auf den siebten Feldspieler zurück. Gottfridsson kam völlig frei zum Wurf - und traf Landin mitten im Gesicht. Die Aktion war sinnbildlich für den Auftritt des schwedischen Anführers, der nur zwei seiner zehn Würfe traf.

Der dänische Keeper schüttelte er sich kurz, war aber gegen das 23:25 von Max Darj machtlos. Zwei Minuten vor dem Ende war er aber bei Wannes Siebenmeter erneut zur Stelle. Bruder Magnus Landin sorgte mit dem 26:23 anschließend für die Entscheidung, Landin hielt gegen Gottfridsson einen weiteren Wurf - und die dänische Feier konnte beginnen.

Spanien holt WM-Bronze

Dagegen blieb die Krönung der Schweden nach einem sensationell starken Turnier am Ende aus. Ihren bis dato letzten WM-Titel hatten sie 1999 in Ägypten errungen - zuvor hatten die Schweden bereits in den Jahren 1954, 1958 und 1990 triumphiert.

Die Bronzemedaille hatte sich zuvor Europameister Spanien durch ein 35:29 (16:13) gegen Rekord-Weltmeister Frankreich gesichert. Maßgeblichen Anteil am ungefährdeten Sieg der Iberer hatte Torhüter Rodrigo Corrales mit zahlreichen Paraden. Bei den mit sechs WM-Titeln dekorierten Franzosen war im neunten Turnierspiel ganz offensichtlich die Luft raus.

Dänemark - Schweden 26:24 (13:13)
Tore: Hansen (7/1), Nielsen (5), Holm (4), Saugstrup (3), Landin Jacobsen (2), Möllgaard (2), Mensah Larsen (1), Gidsel (1), Andersson (1) für Dänemark - Wanne (5/1), Lagergren (4), Gottfridsson (2), Fredric Pettersson (2), Daniel Pettersson (2), Pellas (2/2), Claar (2), Sandell (2), Darj (1), Chrintz (1), Carlsbogard (1) für Schweden

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