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"La La Land": Ein Feuerwerk an Endorphinen?

Seit dem Rekord-Gewinn von sieben Golden Globes kommt man an "La La Land" nicht mehr vorbei. Das Musical von Regisseur Damien Chazelle (31, "Whiplash") ist in aller Munde und dominiert bereits die Award-Season. Der Film wird als großer Favorit für die Oscars gehandelt. "La La Land" ist eine Ode an Los Angeles - die Stadt der Träume - und an alle Träumer in der Welt, niemals aufzugeben.

Darum geht's

Die leidenschaftliche Schauspielerin Mia (Emma Stone) und der charismatische Jazz-Musiker Sebastian (Ryan Gosling) suchen das große Glück in Los Angeles. Sie halten sich mit Nebenjobs über Wasser und nachdem sich ihre Wege zufällig kreuzen, verlieben sie sich Hals über Kopf ineinander. Gemeinsam schmieden sie Pläne für ihre Zukunft auf der Bühne und genießen den Zauber der jungen Liebe in der Stadt der Träume. Doch schon bald müssen Mia und Sebastian einsehen, dass sie Opfer bringen müssen, um ihren Träumen näher zu kommen. Kann ihre Beziehung diesem Druck standhalten?

Der Mann im Regiestuhl

"La La Land" ist erst der zweite große Kinofilm von Damien Chazelle. Mit "Whiplash" gelang ihm 2014 ein Überraschungserfolg. Er schrieb das Drehbuch und führte Regie. Und der Film überzeugte Kritiker auf der ganzen Linie. Schauspieler J. K. Simmons sahnte 2015 schließlich BAFTA, Globe, Oscar und Co. als "Bester Nebendarsteller" für seine Darbietung in dem Drama ab. Darin drehte sich ebenfalls alles um Musik. Das Drehbuch zu "La La Land" hatte Chazelle zu diesem Zeitpunkt bereits geschrieben.

Chazelle wollte nach eigener Aussage dem Musical-Genre neues Leben einhauchen, da es jede Menge Freiheit gewährleiste, die man in anderen Genres nicht habe. Musicals sind für den 31-Jährigen emotional und aussagekräftig. Er wollte die Musicals aus vergangenen Tagen, wie "Du sollst mein Glücksstern sein" (Originaltitel: "Singin' in the Rain") wiederbeleben und in die Neuzeit holen sowie eine romantische Liebesgeschichte erzählen. Genau das hat er mit "La La Land" gemacht.

Altbekanntes in einer neuen Ära

"La La Land" ist ein klassisches Musical in der heutigen Zeit inklusive Smartphones und Co. Gleich die Eröffnungssequenz - für die ein Highway um Los Angeles abgeriegelt wurde - ist eine lange Tanz- und Gesangseinlage, die Durchhaltevermögen erfordert und faszinierend zugleich ist. Durch den ganzen Film hindurch brechen die Figuren immer wieder in Tanz und Gesang aus - wie in alten Zeiten. Einmal trällert Emma Stone alias Mia mit ihren Mitbewohnerinnen, dann zwitschert Ryan Gosling alias Sebastian alleine am Pier oder sie schweben zusammen romantisch in die Lüfte. Auch das ist in "La La Land" keine Seltenheit: Altbekannter Kitsch, der jedem Musical-Liebhaber jede Menge Freude bereiten wird.

Hollywoods Leinwand-Traumpaar

Emma Stone (28) und Ryan Gosling (36) sieht man jedoch liebend gerne dabei zu, wie sie sich ineinander verlieben und gemeinsam tanzen und singen. Sie sind Hollywoods Lieblingsleinwandpaar. Nach "Crazy, Stupid, Love" und "Gangster Squad" ist es ihr dritter gemeinsamer Film. Die Chemie zwischen ihnen stimmt und man drückt ihnen die Daumen. Doch bis zum vermeintlichen Happy End ist es ein steiniger Weg. Emma Stone durchlebt Hollywoods Casting-Hölle und Ryan Gosling muss sich dem Kommerz verkaufen, anstatt seinen wahren Träumen zu folgen.

"La La Land" zeigt, wie grausam die Traumfabrik sein kann und feiert sie zugleich in den höchsten Tönen. Der Film ist eine Ode an Los Angeles, die Stadt der Engel, die Stadt der Träume, die Stadt der Stars und Sternchen. Ob Mia und Sebastian der Durchbruch gelingt, sei an dieser Stelle nicht verraten. Sie durchleben auf jeden Fall eine wahre Achterbahnfahrt an Höhen und Tiefen. Die Botschaft des Musicals ist simpel: Glaub' an dich und deine Träume und gib' niemals auf. Ob das in der Realität wirklich so einfach ist?

Fazit

"La La Land" ist ein Film für alle Musical-Liebhaber, für alle Träumer und für Fans von Emma Stone und Ryan Gosling. Das Musical mag die Traumfabrik bauchpinseln, weswegen der Film so hoch gejubelt wird. Doch er ist eine willkommene Abwechslung im Hollywood-Strudel aus Buchadaptionen, Neuauflagen, Sequels und Superhelden-Action-Streifen. Manche werden den Film als langweilig empfinden oder lediglich als nett beschreiben können. Und das Ende könnte bei einigen einen faden Beigeschmack hinterlassen. Vielleicht macht genau das "La La Land" mutig und originell.

Foto(s): Studiocanal, Studiocanal, Studiocanal, Studiocanal, Studiocanal, Studiocanal