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Künstler vertauscht Genderrollen in 50er-Jahre-Werbungen, um „Männern ihr eigenes sexistisches Gift zu verabreichen“

Vorbei sind die Tage der Mad Man Ära, als Werbungen noch sexistische Botschaften waren. Aber das bedeutet nicht, dass Frauenfeindlichkeit vorbei ist – das sieht man unter anderem am Erfolg der Bewegungen #MeToo und Time’s Up.

Der aus dem Libanon stammente Visual Artist Eli Rezkallah erhielt einen bleibenden Eindruck von Sexismus, als er zu Thanksgiving seine Familie in New Jersey besuchte. Die Konversationen seiner Onkel, die er da mitbekam, beruhten auf den scheinbar überholten Gender-Stereotypen der 50er, die er für obsolet gehalten hatte.

„Ich hörte, wie meine Onkel darüber sprachen, dass Frauen am besten kochen, sich um die Küche kümmern und ihren weiblichen Pflichten nachkommen“, erzählt Rezkallah Yahoo Lifestyle. „Auch wenn ich weiß, das nicht alle Männer so denken wie meine Onkel, war ich überrascht, dass manche es noch immer tun.“

Visual Artist Eli Rezkallah verdreht die Genderrollen. (Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018.)
Visual Artist Eli Rezkallah verdreht die Genderrollen. (Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018.)

Der Fotograf wurde inspiriert, sich Werbung aus jener Zeit genauer anzusehen, an die er bei den Kommentaren seiner Familie denken musste und hatte die Idee, diese zu rekreieren, indem er die Rollen von Männern und Frauen vertauscht.

Daraus wurde eine Serie, die er nun „In einem Paralleluniversum“ nennt.

Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018

Die Fotos, die Rezkallah machte, stellen die ursprünglichen Werbekampagnen nach. Und auch wenn sie lustig aussehen, versichert er uns, dass sie ein wichtiges gesellschaftliches Problem betonen.

„Diese Werbeanzeigen stammen aus den 50ern und manche Leute sehen sie als Vintage an“, fährt er fort. „Aber ich fühlte in dem Moment, dass ihr Grundgedanke noch immer in den Nischen des heutigen modernen sozialen Gefüges existent sind.“

Was die Werbung für Strumpfhosen angeht (siehe oben), ist es offensichtlich, warum diese Werbung Frauen heute verärgert, was weiter den Grund verdeutlicht, warum der Künstler sich entschied, die Geschlechterrollen umzukehren.

Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018

Rezkallah teilte einige Fotos seiner Reihe auf seinem Instagram-Kanal und viele davon gingen viral. Viele Leute sind vom sexistischen (und in manchen Fällen gewaltsamen) Ton der ursprünglichen Werbeanzeigen geschockt, während andere dem Künstler für seine satirische Arbeit danken.

„Ich bin unglaublich froh, dass die Botschaft online gut ankam und von einem großen Publikum verstanden wurde”, teilt er. „Meine enge Familie und Freunde sind stolz und unterstützen mich, da sie die gleichen Werte wie ich teilen und fest an die Botschaft hinter der Kampagne glauben.“

Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018
Bild: Eli Rezkallah / produziert von Plastik Studios 2018

Da Gleichberechtigung nach wie vor ein Problem in der Gesellschaft ist, hofft Rezkalla, dass seine Arbeit Männern „einen Geschmack ihres eigenen sexistischen Giftes“ gibt.

Kerry Justich