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Kunst muss frei sein: Scarlett Johansson verteidigt ihr Interview

Scarlett Johansson bei der Weltpremiere von "Avengers: Endgame" in Los Angeles am April 22, 2019 (Bild: Lionel Hahn/ABACAPRESS/ddp images)
Scarlett Johansson bei der Weltpremiere von "Avengers: Endgame" in Los Angeles am April 22, 2019 (Bild: Lionel Hahn/ABACAPRESS/ddp images)

Scarlett Johansson rechtfertigt ihr Interview, für das sie seit einigen Tagen kritisiert wird. Sie fühlt sich von den Medien falsch zitiert. In einem Statement präzisiert sie ihre ursprünglichen Aussagen.

Scarlett Johansson hatte sich zuletzt einmal mehr in die Schusslinie von Kritikern begeben. In einem vergangene Woche veröffentlichten Interview hatte die Schauspielerin über das Verhältnis von Kunst und Publikum gesprochen. Nachdem sie für ihre Aussagen kritisiert worden war, sah sich die 34-Jährige zu einer klärenden Stellungnahme genötigt.

Kunst ist nicht politisch korrekt

Am Sonntag teilte die 34-Jährige mit, dass ihre Aussagen in dem Magazin As If von den Medien "aus dem Kontext" gerissen worden wären. "Ich persönlich finde, dass in einer idealen Welt jeder Schauspieler jeden darstellen kann und Kunst in allen Formen immun sein sollte gegen politische Korrektheit", präzisierte Johansson ihren Standpunkt. Sie erkenne an, dass es in der Realität eine verbreitete Diskrepanz in ihrer Branche gebe, die weiße und Cisgender-Schauspieler bevorzuge, fügte sie hinzu, und dass nicht jeder Schauspieler die gleichen Möglichkeiten habe wie sie. Anmerkung: Bei Cisgender-Personen handelt es sich um Menschen, die sich mit dem Geschlecht identifizieren, mit dem sie geboren wurden.

Scarlett Johansson sollte in dem Biopic "Rub & Tug" den Transgender-Mann Dante "Tex" Gill. Nach heftiger Kritik zog sie sich aus dem Projekt zurück. (Bild: Dennis Van Tine /ABACAUSA/ddp images)
Scarlett Johansson sollte in dem Biopic "Rub & Tug" den Transgender-Mann Dante "Tex" Gill. Nach heftiger Kritik zog sie sich aus dem Projekt zurück. (Bild: Dennis Van Tine /ABACAUSA/ddp images)

Johansson hatte in dem besagten Interview mit dem US-amerikanischen Künstler David Salle unter anderem über das Verhältnis von Kunst und politische Korrektheit gesprochen. Auf die Frage, was das Wesen ihres Berufs sei, antwortete sie: "Als Schauspielerin sollte ich jeden Menschen oder jeden Baum oder jedes Tier spielen dürfen, denn das ist mein Job und das verlangt mein Job von mir." Es gebe heutzutage viele Debatten darüber, was Schauspielerei sei und welche Schauspieler wir wen repräsentieren sehen wollen. Die Kunst solle frei sein von Beschränkungen, so Johansson.

Kontroversen um Scarlett Johansson

Zwar nannte sie in dem Gespräch keinen konkreten Film, mit ihren Aussagen spielte sie jedoch vor allem auf die Kontroverse um den Spielfilm "Rub & Tug" an. Johansson sollte in dem Biopic den Transgender-Mann Dante "Tex" Gill darstellen, der in den 1970er Jahren in der Unterwelt der organisierten Kriminalität aufsteigt. Nachdem es Kritik wegen der Besetzung gehagelt hatte, zog sie sich aus dem Projekt zurück. Zuvor war die Schauspielerin für ihren Auftritt im Science-Fiction-Thriller "Ghost in the Shell" angegriffen worden. Sie spielt in der Manga-Verfilmung einen asiatisch aussehenden Cyborg. Der Vorwurf, als der Film Anfang 2017 in die Kinos kam: Johansson und das Filmteam hätten die Rolle "weißgewaschen".