Kritik vor G7-Gipfel: Deutschland will Klimaschutz untergraben
HIROSHIMA (dpa-AFX) -Deutschland könnte nach Befürchtungen von Entwicklungsorganisationen den Klimaschutz aufweichen. Bei den Verhandlungen über das Kommuniqué des bevorstehenden Gipfels der sieben großen Wirtschaftsmächte (G7) von Freitag bis Sonntag in Hiroshima in Japan setze es sich für öffentliche Investitionen im Gassektor ein, was das vereinbarte Ende von Subventionen für fossile Energien "untergrabe", warnte die Organisation Global Citizen am Dienstag. Großbritannien und Frankreich hielten offenbar dagegen.
Als Antwort auf die Energiekrise durch die russische Invasion in der Ukraine waren auf dem vorangegangenen Gipfel 2022 im bayerischen Elmau Investitionen im Gassektor nur als notwendig beschrieben worden, um Engpässe zu beheben. Mit erheblichen öffentlichen Mitteln hatte Deutschland Flüssiggas-Terminals gebaut, um neue Gasquellen nutzen zu können. Die G7-Staaten hatten solche Investitionen allerdings als vorübergehende Ausnahme beschrieben.
"Die G7 sind im vergangenen Jahr die entscheidende Verpflichtung eingegangen, die internationale öffentliche Finanzierung fossiler Brennstoffe bis Ende 2022 zu beenden", hob Friedrike Röder von Global Citizen hervor. Deutschland habe die Diskussion unter seiner G7-Präsidentschaft angeführt. "Nur ein Jahr später sind seine Versuche, dieses Engagement auszuhöhlen, indem auf Verweise auf "öffentliche" Investitionen im Gassektor gedrungen wird, einfach inakzeptabel", sagte Röder.
Auch Oxfam kritisierte, dass Deutschland jetzt die G7-Führer dränge, "öffentliche Investitionen in Gas zu unterstützen". Zur G7-Gruppe gehören Deutschland, die USA, Japan, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada sowie Vertreter der Europäischen Union.