Krimi! Deutschland gewinnt EM-Auftakt gegen Polen

Gewackelt, gekämpft, gewonnen: Deutschlands Handball-Frauen haben bei der EM einen Start nach Maß hingelegt. Nach Anlaufschwierigkeiten gewann die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch gegen Polen noch mit 25:23 (11:12) und nahm mit den ersten zwei Punkten direkt Kurs auf die Hauptrunde. (Handball-EM: Spielplan)

In Podgorica war Rückraumspielerin Alina Grijseels von Borussia Dortmund mit acht Toren beste Werferin, Kapitänin Emily Bölk lief erst im zweiten Durchgang heiß und kam noch auf sechs Treffer.

„Das war harte Arbeit“, sagte Grijseels, „wir wussten aber, dass Polen ein starkes Team ist. In der Halbzeit haben wir uns gesagt, dass wir mehr Tempo und Aggressivität brauchen, und so haben wir das Spiel dann auch gewonnen. In den nächsten Spielen müssen wir von Anfang an drin sein.“

Das deutsche Team wirkte vor etwa 400 Zuschauern in der Moraca-Arena vor allem zu Beginn nervös, arbeitete sich aber immer besser ins Spiel. Polen indes wartet seit 2014 weiterhin auf einen Sieg bei einer EM: 2016, 2018 und 2020 schied das Team jeweils in der Vorrunde aus. (SERVICE: Alle EM-Gruppen)

Deutschland nun gegen Montenegro und Spanien

Weitere Vorrundengegner der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) sind nun Co-Gastgeber Montenegro am Montag (18 Uhr) und der WM-Vierte Spanien am Mittwoch (20.30 Uhr) - im Duell der beiden gab es am Samstag eine Überraschung: Montenegro feierte ein deutliches 30:23 (12:9).

Mit einem weiteren Sieg wäre das Hauptrunden-Ticket nun bereits sicher und damit das erste deutsche Turnierziel erreicht. Die ersten drei Teams der Vierergruppe qualifizieren sich für die nächste Turnierphase, die gewonnenen Punkte gegen die Hauptrundengegner werden mitgenommen. (NEWS: Alles zur Handball-EM)

„Wir wissen was wir können. Ich bin guter Dinge“, hatte Bölk vor der Partie gegen Polen gesagt. Und Gaugisch, für den das Spiel gleichzeitig sein Turnier-Debüt als Bundestrainer darstellte, meinte: „Die Freude könnte nicht größer sein.“

Der Beginn war allerdings wacklig aus deutscher Sicht. Bölk und Co. fanden kaum einen Weg durch die polnische Deckung, verfingen sich immer wieder und liefen so auch in zahlreiche Tempogegenstöße. In der 7. Minute lag das DHB-Team erstmals mit zwei Treffern zurück, der Rückstand wuchs in der Folge noch auf vier Treffer an.

Je näher die Pause rückte, desto besser fand sich das Gaugisch-Team allerdings zurecht. Auch Torhüterin Katharina Filter hatte ihren Anteil daran, dass Deutschland zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder in Schlagdistanz lag.

Deutschland siegt am Ende knapp

Nach einem ganz starken Start schien das Spiel dann zu kippen, die DHB-Frauen zogen auf drei Tore davon, auch Bölk kam im Offensivspiel nun besser zur Geltung. Polen ließ sich allerdings nicht abschütteln - und lag 14 Minuten vor Schluss wieder vorn. Es ging nun hin und her, Bölk wurde immer stärker, am Ende reichte es knapp.

Deutschland will dieses Mal deutlich mehr als bei den zurückliegenden WM- und EM-Endrunden (jeweils Platz sieben) erreichen, der Verband hat dafür ordentlich investiert. Mit Gaugisch wurde der Toptrainer im Frauen-Vereinshandball verpflichtet, zudem lockt eine für deutsche Frauenhandball-Verhältnisse enorme Teamprämie von 250.000 Euro für einen möglichen Titelgewinn. Das Erreichen der Hauptrunde wird mit 30.000 Euro belohnt.

Das Spielgeschehen zum Nachlesen im Ticker auf SPORT1.

+++ Polen - Deutschland 23:25 (60. Minute) +++

Wahnsinn! Deutschland bringt den Vorsprung über die Zeit und gewinnt den Auftakt gegen Polen mit 25:23.

+++ Polen - Deutschland 23:25 (59. Minute) +++

Das sieht doch jetzt sehr gut aus. Erst hält Isabell Roch einen Siebenmeter. Dann trifft Johanna Stockschläder zum 25:23.

+++ Polen - Deutschland 22:23 (56. Minute) +++

Der Hammer! Emily Bölk bringt mit einem Kracher aus dem Rückraum das deutsche Team in Führung.

+++ Polen - Deutschland 21:21 (51. Minute) +++

Alles wieder offen! Die Deutschen wehren einen Angriff der Polinnen ab. Emily Bölk sieht, dass das gegnerische Tor leer ist, und trifft fast vom eigenen Kreis aus. Ganz stark.

+++ Polen - Deutschland 20:19 (49. Minute) +++

Gibt es die erneute Wende in diesem Spiel? Elf Minuten vor Schluss führen die Polinnen wieder.

+++ Polen - Deutschland 16:17 (44. Minute) +++

Polen lag zwischenzeitlich sogar schon mit drei Toren zurück, hat sich aber wieder herangekämpft. Mariola Wiertelak trifft jetzt sogar zum Anschlusstreffer der Polinnen.

+++ Polen - Deutschland 13:15 (37. Minute) +++

Deutschland ist endgültig wieder da. Emily Bölk wirft erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung heraus.

+++ Polen - Deutschland 12:12 (33. Minute) +++

Der Ausgleich! Deutschland kommt stark aus der Pause, wehrt einen Angriff der Polinnen ab und kommt durch Xenia Smits zum 12:12.

+++ Polen - Deutschland 12:11 (30. Minute) +++

Halbzeitpause! Die deutschen Handballerinnen sind wieder zurück. Sie arbeiten in der Deckung konsequenter und bringen jetzt auch mehr ihre Würfe im Tor unter.

+++ Polen - Deutschland 11:9 (28. Minute) +++

Deutschland ist wieder dran. Nach einem schönen Tor von Johanna Stockschläder sind es nur noch zwei Tore Rückstand.

+++ Polen - Deutschland 11:7 (26. Minute) +++

Schwere Phase gerade für die Deutschen. Nach Videostudium entscheiden sich die Unparteiischen gegen eine Rote Karte gegen die Polin Natalia Nosek. Dabei griff sie ihrer deutschen Gegnerin klar an den Hals.

+++ Polen - Deutschland 10:7 (22. Minute) +++

Pech für die Deutschen! Meike Schmelzer trifft nach einem schönen Angriff nur den rechten Pfosten. Im Gegenzug erhöhen die Polinnen auf 10:7.

+++ Polen - Deutschland 7:5 (15. Minute) +++

Jetzt verwerfen die Deutschen einen Siebenmeter. Dazu kommen schon sechs Ballverlust. Folglich liegt das DHB-Team wieder mit zwei Toren hinten.

+++ Polen - Deutschland 5:4 (12. Minute) +++

Die Polinnen können zwischenzeitlich einen Zwei-Tore-Vorsprung herauswerfen. Doch Julia Meidhof verwandelt einen Siebenmeter zum Anschluss.

+++ Polen - Deutschland 2:2 (5. Minute) +++

Ausgeglichener Start in die Partie. Doch Deutschlands Torhüterin Katharina Filter hat schon eine Mega-Parade gezeigt.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)