Russen haben Übermacht im Osten der Ukraine, keine Ferien wegen "Umerziehung" in Mariupol

Durch russische Bomben auf Charkiw - die zweitgrößte Stadt der Ukraine - sind mindestens neun Menschen getötet worden. 19 weitere wurden verletzt.

In Sjewjerodonezk (auch: Severodonetsk) sowie in anderen Städten im Donbas gewinnt Russlands Armee die Oberhand. Laut dem Gouverneur von Luhansk kontrollieren ukrainische Streitkräfte nur noch 5 % der Region.

Zwar will die US-Regierung Langstreckenraketen nach Kiew schicken, doch noch sind diese nicht vor Ort.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt die Partner, seinem Land schnell zu helfen.

Er sagte: "Druck auf Russland auszuüben, das ist jetzt eine Frage der Rettung von Menschenleben. Jeder Tag, an dem wir Schwäche zeigen und über Frieden mit dem Aggressors debattieren, bedeutet mehr getötete Menschen in der Ukraine und eine Bedrohung für alle Menschen auf unserem Kontinent."

8.000 ukrainische Soldaten von Russland gefangen genommen

Die Ukraine hat eingeräumt, dass bis zu 8.000 Soldaten von den Russland gefangen genommen wurden. Die ukrainischen Behörden hoffen auf einen Austausch.

Zwei weitere russische Soldaten wegen Kriegsverbrechen verurteilt

Zwei weitere russische Soldaten sind in der Ukraine wegen Kriegsverbrechen verurteilt worden. Beide haben die Bombardierung ziviler Ziele bei Charkiw zugegeben und sollen 12 Jahre in Haft.

Bernat Armangue/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
Zwei weitere russische Soldaten sind im Nordosten der Ukraine wegen Kriegsverbrechen verurteilt worden - Bernat Armangue/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved

In Kiew war zuvor in einem ersten Prozess ein 21-jähriger russischer Soldat wegen der Erschießung eines älteren Mannes zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Umerziehung in Mariupol

In den von Russland besetzten Gebieten, wie in Mariupol, werden die Sommerferien für die Kinder ausgesetzt, wie ein Vertreter der ukrainischen Stadtverwaltung bekanntgab. Moskau wolle - wie es heißt "die Lehrpläne an die russischen anpassen". Und auch den Erwachsenen soll die russische Version des Krieges beigebracht weden, der trotz der vielen Toten nicht als solcher bezeichnet werden darf.

Im Avozstal-Werk hatten ukrainische Kämpfer wochenlang erbitterten Widerstand geleistet, bevor sie - viele von ihnen verletzt - von russischen Truppen gefangen genommen und abtransportiert wurden.