Knapp 50 Vermisste nach Zyklon im Süden Brasiliens
Fünf Tage nach dem Durchzug eines Zyklons mit Starkregen und Überschwemmungen im Süden Brasiliens suchen Rettungskräfte weiter nach knapp 50 Vermissten. Laut Behördenangaben vom Freitag (Ortszeit) kamen bei dem Unwetter im Bundesstaat Rio Grande do Sul mindestens 41 Menschen ums Leben, 223 weitere wurden verletzt. 11.000 Menschen wurden durch den zerstörerischen Wirbelsturm obdachlos.
Knapp 1000 Rettungskräfte und ein Dutzend Helikopter waren in die Rettungsaktionen eingebunden, die durch die Zerstörung zweier Brücken und durch die Blockade zahlreicher Straßen erschwert wurden. Unterstützt wurden die Helfer dabei von acht Militärflugzeugen und hunderten Soldaten.
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, der sich derzeit beim G20-Gipfel in Indien befindet, sandte seinen Stellvertreter Geraldo Alckmin in die betroffene Region. "Wir unterstützen an allen Fronten", teilte Lula über soziale Netzwerke mit.
Die Regierung kündigte an, 20.000 Lebensmittelkörbe und medizinische Versorgung für 15.000 Menschen nach Rio Grande do Sul zu bringen. Dort gilt immer noch der Notstand. Der Gouverneur des Bundesstaats, Eduardo Leite, schätzte die Kosten für den Wiederaufbau auf rund 20 Millionen US-Dollar (rund 18 Millionen Euro). Mehr als 147.000 Menschen waren Angaben der Zivilschutzbehörden zufolge von den Auswirkungen des Sturms betroffen.
Brasilien wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von Wetterkatastrophen heimgesucht, die nach Ansicht von Experten durch den Klimawandel verstärkt werden. Bereits im Juni hatte ein Zyklon in Rio Grande do Sul gewütet. 13 Menschen kamen damals ums Leben. Im Februar starben im südöstlichen Bundesstaat São Paulo mindestens 65 Menschen, nachdem sintflutartige Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst hatten.
Rund 9,5 Millionen Menschen leben in Brasilien in Gebieten mit einem hohen Risiko für Überflutungen und Erdrutsche.
lt/ma