Klimaaktivisten von Fridays for Future demonstrieren bundesweit

Bundesweit hat es zahlreiche Demonstrationen der Klimaschutzbewegung Fridays for Future gegeben. Anlässlich eines globalen Klimastreiks sollten den Tag über verteilt Aktionen an mehr als 250 Orten stattfinden. (Odd ANDERSEN)
Bundesweit hat es zahlreiche Demonstrationen der Klimaschutzbewegung Fridays for Future gegeben. Anlässlich eines globalen Klimastreiks sollten den Tag über verteilt Aktionen an mehr als 250 Orten stattfinden. (Odd ANDERSEN)

Tausende Menschen haben sich am Freitag an bundesweiten Demonstrationen der Klimaschutzbewegung Fridays for Future beteiligt. Anlässlich eines globalen Klimastreiks sollten im Laufe des Tages Aktionen an mehr als 250 Orten in Deutschland stattfinden. In Berlin nahmen am Nachmittag nach Polizeiangaben etwa 12.500 Menschen an einem Protestzug durch das Regierungsviertel teil. Eine große Kundgebung gab es auch in Hamburg.

Fridays for Future selbst sprach von 24.000 Teilnehmenden in Berlin und insgesamt 250.000 Demonstranten bundesweit. Die Aktivistinnen und Aktivisten forderten anlässlich des aktuellen Streiktags unter anderem eine Umsetzung des im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien festgeschriebenen Klimagelds, eine Verschärfung des Klimaschutzgesetzes, höhere Investitionen in den Bus- und Bahnverkehr sowie ein Ende fossiler Subventionen. Die Aktionen im Bundesgebiet richten sich insbesondere gegen die Bundesregierung, die von den Teilnehmern zur Einhaltung ihrer eigenen Klimaschutzziele ermahnt wird.

Laut dem aktuellen ZDF-"Politbarometer" bestehen inzwischen erhebliche Zweifel an der Durchschlagskraft solcher Proteste. Demnach glauben nur 16 Prozent aller Befragten, dass damit sehr viel oder viel für den Klimaschutz erreicht werden kann. Rund 59 Prozent meinen, es bringe "nicht so viel". 23 Prozent sehen gar keinen Nutzen.

Dem Deutschlandtrend des ARD-"Morgenmagazins" zufolge haben die Proteste auf 75 Prozent der befragten Bürger entweder nur wenig oder gar keinen Einfluss. Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer wertete das Umfrageergebnis dennoch positiv. Es sei "spektakulär, dass jeder Vierte in Deutschland" sich von Fridays for Future angesprochen fühle, sagte sie im ARD-"Morgenmagazin".

Neubauer bekräftigte die Forderung nach einer raschen Umsetzung des Klimagelds. "Wir brauchen dringend dieses Klimageld - es ist ein Skandal, dass es bis heute nicht da ist", sagte sie. Über das Klimageld sollen Einnahmen aus der CO2-Bepreisung in Form einer Pro-Kopf-Prämie als sozialer Ausgleich an die Bürger zurückfließen.

Es war der 13. globale Klimastreik der international aktiven Klimaschutzbewegung. Nach eigenen Angaben demonstrierten Unterstützer "auf der ganzen Welt". Die Aktionen standen unter dem Leitmotto "End Fossil Fuels" (Schluss mit fossilen Brennstoffen).

tbh/awe/bfi