Die Kino-Tipps im Oktober
Auf den Clown folgt der Joker: Nachdem der September von Kinder- und Erwachsenenschreck Pennywise dominiert wurde, folgt im Oktober eine ganz andere Form des Horrorclowns. Arthur Flecks (Joaquin Phoenix) Ausflug in den Wahnsinn hin zu Batmans Nemesis in "Joker" wird bereits ganz oben im Rennen um einen Oscar genannt. Wer auf Vorschusslorbeeren nichts gibt oder keine Lust auf ein düsteres Psychogramm hat, der kann sich dank "Maleficent 2" auf halbwegs kindgerechte "Mächte der Finsternis" freuen. Zeitgleich können Kinogänger "noch niemals in New York" gewesen sein, oder eine Woche später den Terminator zum nunmehr sechsten Mal auf der Leinwand bestaunen. Und auch passend zu Halloween am 31. Oktober ist dank "Scary Stories To Tell In The Dark" etwas geboten.
"Joker", 10. Oktober
Einschätzung:
Es wäre nicht das erste Mal, dass ein guter bis sehr guter Film im Vorfeld des Kinostarts über jede Maße gehypt wird und so doch wieder für Ernüchterung sorgt, wenn Kinogänger feststellen müssen, keinen neuen "Citizen Kane" vorgelegt bekommen zu haben. Aber acht Minuten Standing Ovations bei den Filmfestspielen von Venedig für "Joker" im Allgemeinen und Hauptdarsteller Joaquin Phoenix im Speziellen - das drückt das Gaspedal des Hypetrains doch auf Anschlag durch. Aber wie düster-eindringlich kann ein Film von "Hangover"-Regisseur Todd Phillips eigentlich sein? Zur Erinnerung: etwas ähnliches fragten sich auch einige Leute, als der Klamauk-Vater von "Malcolm mittendrin" zu Walter "Breaking Bad" White wurde...
VIDEO: Goldener Löwe für "Joker" in Venedig
"Maleficent 2: Mächte der Finsternis", 17. Oktober
Einschätzung:
Mit dem ersten Teil der innovativen Märchen-Verfilmung gelang ein Überraschungshit. Nicht etwa die "Dunkle Fee" war darin der Bösewicht, sondern der royale König Stefan. Die bekannte Dornröschen-Erzählung auf links zu drehen war ein interessanter Kniff, die Frage ist nun allerdings, wie gut das ein zweites Mal in der Fortsetzung "Mächte der Finsternis" funktionieren wird. Jolie als "böse" Hexe mit großem Herzen dürfte aber erneut über jeden Zweifel erhaben sein.
"Ich war noch niemals in New York", 17. Oktober
Einschätzung:
Philipp Stölzls Verfilmung des Musicals "Ich war noch niemals in New York" erobert nun also die große Kinoleinwand - und das mit gefühlt jedem deutschen Star mit Rang und Namen. Charmantes Eskapismus-Märchen oder triefender Kitsch? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer Wohlfühlkino samt Gesangseinlagen nicht scheut, bekommt im durchweg düsteren Kino-Oktober jedenfalls kunterbuntes Kontrastprogramm aus Deutschland geliefert.
"Terminator 6: Dark Fate", 24. Oktober
Einschätzung:
"Terminator 6: Dark Fate, knüpft an die Ereignisse von "Terminator 2: Judgment Day" an und macht somit alle nachfolgenden Filme obsolet. Anders wäre auch nicht zu erklären, wie die in Teil drei mausetote Sarah Connor sich plötzlich wieder zur Heldin aufschwingen kann. Das dürfte Fans der ersten beiden Teile sehr freuen und auch eine Reunion von Sarah und dem T-800 klingt verlockend, nach dem mäßigen drei Teilen zuletzt muss Nummer sechs aber erst einmal beweisen, eine würdigere Fortsetzung zu sein.
"Scary Stories To Tell In The Dark", 31. Oktober
Einschätzung:
Wenn der Kino-Donnerstag schon Mal auf den 31. Oktober fällt, müssen passend zu Halloween natürlich auch ein paar Gruselgeschichten den Weg auf die Leinwand finden. Das tun sie gleich im Verbund mit "Scary Stories To Tell In The Dark" von André Øvredal. Für Horror, der durch Mark und Bein geht, wird der FSK-16-Film wohl nicht beim gesamten Publikum sorgen, zum Fest des Schreckens verzeiht man dem Film aber auch die zuweilen plumpem "Jump-Scares". Fantasievolle Gruselgestalten gibt es darin jedenfalls reichlich zu sehen - dafür steht Produzent und Screenwriter Guillermo del Toro mit seinem guten Namen wie Klaus Hipp für Babynahrung.