Die Kino-Tipps im Juni

Gefräßige Dinos und diebische Elstern: Im Juni kommt mit "Jurassic World: Das gefallene Königreich" der zweite Teil der erfolgreichen Fortsetzung von "Jurassic Park" mit Chris Pratt ins Kino. Derweil versuchen in "Ocean's Eight" Sandra Bullock, Cate Blanchett, Rihanna und Konsorteninnen den Coup ihres Lebens zu landen. Seine zweite Luft findet mal wieder Morgan Freeman in "Das ist erst der Anfang", während sich Margot Robbie und Domhnall Gleeson in "Goodbye Christopher Robin" um einen Buch-Bären namens Winnie Pooh kümmern. Bittersüß wird es zum Abschluss dann noch mit "Love, Simon".

"Goodbye Christopher Robin", 7. Juni

Der Film schildert die Beziehung zwischen A.A. Milne (Domhnall Gleeson), dem vielgeliebten Kinderbuch-Autoren, und seinem Sohn Christopher Robin (Will Tilston), dessen Kuscheltiere den Autoren zu den zauberhaften Geschichten um Winnie-the-Pooh inspirierten. Christopher Robin, seine Mutter Daphne (Margot Robbie), seine Nanny Olive (Kelly Macdonald), ja die ganze Familie wird vom internationalen Erfolg der Geschichten förmlich überrannt. Das Buch wird ein großer Erfolg und bringt nach den leidvollen Erfahrungen des Ersten Weltkriegs Hoffnung und Wohlstand nach England.

Einschätzung:

Gleeson und Robbie gehören aktuell zu den gefragtesten Schauspielern Hollywoods, nun stehen sie auch gemeinsam vor der Kamera. Auf den ersten Blick erinnert ihr neuer Film "Goodbye Christopher Robin" grob an den Streifen "Saving Mr. Banks", in dem Tom Hanks als Walt Disney nicht etwa Kuscheltiere Leben einhauchen, sondern Mary Poppins verfilmen wollte. Statt des Zweiten Weltkriegs rückt in der wahren Geschichte über A.A. Milne nun die Zeit unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg ins Zentrum. Wer auf Dramen steht, die auf echten Gegebenheiten beruhen und zudem Winnie Pooh liebt, sollte sich diesen Film unbedingt ansehen.

"Jurassic World: Das gefallene Königreich", 7. Juni

Drei Jahre sind vergangen seit der Themenpark Jurassic World von gefährlichen Dinosauriern zerstört wurde. Seit die Menschen von der Isla Nublar fliehen mussten, behaupten sich nun die übrig gebliebenen Saurier als unangefochtene Herrscher des Dschungels. Doch als der inaktiv geglaubte Vulkan der Insel anfängt zu brodeln, müssen Owen (Chris Pratt) und Claire (Bryce Dallas Howard) zurückkehren, um die letzten Dinosaurier vor dem Aussterben zu bewahren. Während Owen verzweifelt versucht, seinen Raptor Blue zu retten, kommen die übrigen Expeditionsmitglieder einer Verschwörung auf die Spur, durch die die Erde in den lebensfeindlichen Zustand der Urzeit zurückkatapultiert werden könnte.

Einschätzung:

Als einer der erfolgreichsten Filme der jüngsten Kinogeschichte wäre es ein Wunder gewesen, wenn keine Fortsetzung zu "Jurassic World" den Weg ins Kino gefunden hätte. Die Story von Teil zwei klingt allerdings im ersten Moment noch etwas hanebüchener als sonst - wegen ihr schaut man sich aber auch keinen Dino-Film an. Für noch mehr atemberaubende Schauwerte und - wenn man die Trailer heranzieht - regelrechten Horror-Passagen scheint jedenfalls gesorgt. Bombastischer wird es definitiv nicht mehr im Juni.

"Das ist erst der Anfang", 14. Juni

Duke Diver (Morgan Freeman) liebt seinen Job als Manager des luxuriösen Resorts Villa Capri im kalifornischen Palm Springs. Seine Vergangenheit mag zwar nicht astrein sein. Aber wenn es darum geht, das Leben der gutgelaunten Bewohner der Villa zu einer einzigen großen Party zu machen, ist er unschlagbar. Dieses sonnige Gleichgewicht gerät aus den Fugen, als Leo (Tommy Lee Jones) in die Villa einzieht. Der Ex-Militär und erfolgreiche Geschäftsmann entpuppt sich nicht nur als Charmebolzen, sondern obendrein als exzellenter Golfer (Single-Handicapper)! Plötzlich ist Dukes Position gefährdet, und der Machtkampf zwischen den männlichen Alphatieren eröffnet.

Einschätzung:

Sowohl Freeman als auch Jones haben sich inzwischen darauf spezialisiert, die Rolle des alten Haudegens zu spielen, der es aber immer noch faustdick hinter den Ohren hat. Letzterer bewies das in "Space Cowboys", Ersterer unter anderem in "Das Beste kommt zum Schluss". Wer im Juni keine Lust auf Action hat und statt rasanten Gangster-Thrill lieber eine charmant-ruhige Halunken-Komödie mit zwei glorreichen Altstars sehen will, der darf ohne zu zögern eine Kinokarte für "Das ist erst der Anfang" lösen.

"Ocean's Eight", 21. Juni

Fünf Jahre, acht Monate und zwölf Tage ist es her, seit die sagenhafte, gerade aus der Haft entlassene, Debbie Ocean (Sandra Bullock) mit der Planung ihres größten Coups begonnen hat. Dazu braucht sie das bestmögliche Team - allen voran ihre ehemalige Komplizin Lou (Cate Blanchett). Gemeinsam rekrutieren die beide weitere Spezialistinnen, etwa Hackerin Nine Ball (Rihanna) und Modedesignerin Rose Weil (Helena Bonham Carter). Ihre begehrlichen Augen richten sich auf Diamanten im Wert von 150 Millionen Dollar - diese Diamanten sollen den Hals der weltberühmten Schauspielerin Daphne Kluger (Hathaway) zieren, die den Mittelpunkt des diesjährigen Superevents bildet: die Met Gala.

Einschätzung:

Nachdem die meisterlichen Diebeszüge in der "Ocean's"-Reihe bislang zu größtem Teil reine Männersache war, darf sich in "Ocean's Eight" endlich die versammelte weibliche Starpower von Hollywood an einem Riesen-Coup versuchen. Unabhängig davon, ob der Cast nun aus Männern oder Frauen besteht, wird interessant sein zu sehen, ob erneut ein fast schon zu cleverer Beuteplan spannend inszeniert werden kann. An den Fähigkeiten der Schauspielerinnen wird es sicherlich nicht scheitern.

"Love, Simon", 28. Juni

Jeder verdient eine große Liebesgeschichte. Aber für den 17-jährigen Simon Spier ist es etwas komplizierter: Er muss Familie und Freunden noch erzählen, dass er schwul ist, und kennt nicht einmal die Identität des Klassenkameraden, in den er sich online verliebt hat. Beide Probleme zu lösen, erweist sich als gleichzeitig unglaublich witzig, angsteinflößend und lebensverändernd.

Einschätzung:

"Love, Simon" verspricht eine charmante Coming-of-Age-Geschichte mit wichtiger Botschaft, in etwa der Marke "Call Me By Your Name". Vielversprechende Jungschauspieler an der Seite von Veteranen wie Jennifer Garner und Josh Duhamel, dazu die erfolgreiche, gleichnamige Buchvorlage von Becky Albertalli im Rücken. "Love, Simon" könnte für viele Kinogänger, speziell auch Jugendliche im Gefühlschaos, die willkommene Abwechslung zum Dino- und Gangster-Bombast im Juni sein.

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