Werbung

Kino: „The Orville“-Macher Seth MacFarlane: Fanboy vor und hinter der Kamera

Seth MacFarlane (M.) bricht auf in unendliche Weiten. (Bild: AP Photo)
Seth MacFarlane (M.) bricht auf in unendliche Weiten. (Bild: AP Photo)

Mit derben Witzen und popkulturellem Gespür hat sich Seth MacFarlane in Hollywood einen Namen gemacht. Der Schöpfer der Zeichentrickserie „Family Guy“ und des versauten Kuschelbären „Ted“ bringt jetzt mit der Serie „The Orville“ das „Star Trek“-Feeling zurück ins Fernsehen. Wer aber eine reine Parodie à la „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“ erwartet, irrt sich. MacFarlane ist bei allem Willen zur Zote auch ein echter Fanboy.

Fesche Uniformen, schnittige Raumschiffe sowie eine aus Menschen und Aliens zusammengewürfelte Crew: Mit der neuen TV-Serie „The Orville“ lässt Schöpfer Seth MacFarlane alte „Star Trek“-Zeiten wiederaufleben. MacFarlane spielt den Kapitän Ed Mercer, der ausgerechnet mit seiner Ex-Frau auf Mission im Jahr 2417 gehen muss.

Mit der interplanetaren Actionserie steht MacFarlane erstmals selbst für eine TV-Serie vor der Kamera. Bislang beschränkte er sich im Fernsehen nämlich auf das Wirken hinter den Kulissen. Nach diversen Neben- und Sprechrollen feierte MacFarlane 1999 seinen Durchbruch mit der Zeichentrickserie „Family Guy“, die im Oktober in die 16. Staffel startet. Der Erfinder spricht auch drei der Hauptfiguren. Ebenfalls so gar nicht für ein kindliches Publikum geeignet ist seine Animationsserie „American Dad“.

Seth MacFarlane ist gern Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller in Personalunion. (Bild: ddp Images)
Seth MacFarlane ist gern Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller in Personalunion. (Bild: ddp Images)

Seinen anarchisch-pubertären Humor brachte MacFarlane 2012 mit dem Kinofilm „Ted“ auf die große Leinwand. Darin spielte Mark Wahlberg einen Mann, der als Kind seinen Kuschelbären zum Leben erweckte und nun zwischen dem unflätigen Teddy und seiner Verlobten (Mila Kunis) wählen muss. Zwei Jahre später wagte sich MacFarlane für sein Wild-West-Abenteuer „A Million Ways to Die in the West“ neben Charlize Theron und Liam Neeson selbst vor die Kamera. Wie immer hielt er als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller auch bei diesem Projekt alle Fäden in der Hand. 2013 moderierte der Filmemacher die Oscar-Verleihung.

Mit „The Orville“ erfüllt sich der Macher jetzt ein echtes Herzensprojekt. Nachdem er in „Star Trek: Enterprise“ in zwei Staffeln in einer Nebenrolle zu sehen war, bringt MacFarlane jetzt seine ganz eigene Vision einer Science-Fiction-Weltraumsaga ins Fernsehen. Wie ernst er es damit meint, zeigt auch der Umstand, dass er den Produzenten Brannon Braga („Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“, „Star Trek: Raumschiff Voyager“) für das Projekt gewinnen konnte. Regie bei der Pilotfolge führte Jon Favreau („Iron Man“).

Für andere Regisseure steht MacFarlane nur selten vor der Kamera. Eine Ausnahme machte er für seinen Kollegen Steven Soderbergh. Demnächst gibt er in dessen Kino-Comeback „Lucky Logan“ einen eitlen Rennstallbesitzer, der den Safeknackern Channing Tatum und Daniel Craig bei einem Riesencoup in die Quere kommt.

Emilia Schüle im Video: Wenn man mit dem Ex vor der Kamera steht