Werbung

Mega-Gala im Derby: Alle feiern Kiels Keeper Landin

Mega-Gala im Derby: Alle feiern Kiels Keeper Landin

Das war eine Machtdemonstration des deutschen Meisters!

Der THW Kiel hat das Nordderby am 4. Spieltag der Handball-Bundesliga mit 29:21 (12:10) gegen die SG Flensburg-Handewitt gewonnen und damit ein erstes Ausrufezeichen im Kampf um die deutsche Meisterschaft gesetzt. Für die SG, die am Donnerstag noch in der Champions League in Skopje verloren hatten, war es die erste Niederlage in der Liga. (Spielplan und Ergebnisse der HBL 2020/21)

Die Mannschaft von Trainer Filip Jicha betrieb damit auch Wiedergutmachung für die überraschend klare Pleite bei der HSG Wetzlar eine Woche zuvor. In der Tabelle machte der Titelverteidiger mit nun drei Siegen aus vier Spielen einen Sprung nach vorne und zog am großen Rivalen vorbei (Tabelle der Handball-Bundesliga).

Der alles überragende Mann der Partie vor 2400 trotz Corona-Einschränkungen lautstarken Zuschauern: Kiels zurückgekehrter Schlussmann Niklas Landin.

Landin spielt sich beim THW Kiel in einen Rausch

In der zweiten Hälfte des ersten Abschnitts steigerte sich der von einer Meniskus-Operation genesene Däne in einen regelrechten Rausch: Ob mit Fuß, Hand, Bauch oder Bein - Landin trieb die Flensburger Schützen reihenweise zur Verzweiflung.

Insbesondere die Kreisläufer der SG verzweifelten immer wieder dank der starken Paraden des 31-Jährigen. Am Ende stand bei ihm eine Quote von 46,15 Prozent gehaltener Bälle zu Buche. (Das Nordderby zum Nachlesen im TICKER)

"Ich war vor dem Spiel sehr nervös, weil ich nicht wusste, wie das wird mit meinem Knie", sagte Landin nach der Partie im NDR und ergänzte: "Ich bin überrascht, dass wir so deutlich gewonnen haben."

"Wir haben heute gegen Niklas Landin verloren"

Wer Landin in Fahrt gesehen hat, war bald nicht mehr überrascht: "Niklas hat ein grandioses Spiel gemacht", lobte Coach Jicha, auch Flensburgs Trainer Maik Machulla zollte dem Matchwinner Respekt: "Wir haben heute gegen Niklas Landin verloren, so einfach kann man das auf den Punkte bringen. Wenn man zwölf Mal frei vor Landin auftaucht und zwölf Mal scheitert, dann kann man nicht viel gewinnen. Er ist einer der besten Torhüter, wenn nicht der beste Torhüter der Welt." Auch Bundestrainer Alfred Gislason und Weltmeister Dominik Klein lobten Landin als "überragend".

Landin spielte von der ersten bis zur letzten Minute, sowohl Dario Quenstedt als auch der wegen Landins Verletzung reaktivierte frühere Kieler und Flensburger Meister-Keeper Mattias Andersson blieben auf der Bank, der 42 Jahre alte Andersson - im Hauptjob Landins Torwartcoach - wird sich dennoch doppelt gefreut haben.

Gottfridsson bester Torschütze der Partie

Bei den Kielern feierte auch ein weiterer Star sein Comeback. Sander Sagosen ließ sich das Derby nach wochenlanger Pause wegen eines Muskelfaserrisses nicht entgehen und kam Ende der ersten Halbzeit erstmals zum Einsatz.

Der Neuzugang erzielte jedoch nur ein Tor bei fünf Versuchen. Beste Werfer bei den Gastgebern waren Domagoj Duvnjak und Harald Reinkind mit jeweils fünf Treffern.

Bei Flensburg stemmte sich Jim Gottfridsson mit sieben Tore noch am erfolgreichsten gegen die Niederlage. Vor allem Domen Pelko (eins von sechs) erwischte am Kreis einen schwarzen Tag.

Kiel hatte bereits den Supercup vor Saisonbeginn gegen Flensburg klar für sich entschieden. Beide Teams hatten in den vergangenen Wochen mit argen Verletzungsproblemen zu kämpfen, beim Rekordmeister wurden die zentralen Figuren rechtzeitig wieder fit.