Kevin Spacey: Richard Dreyfuss' Sohn schildert unglaublichen Übergriff

Die Meldungen über Kevin Spacey werden immer schockierender: Wie wenig Skrupel der gefallene Star haben soll, schildert nun Harry Dreyfuss, Sohn von Schauspieler Richard Dreyfuss.

Mit welcher perfiden Selbstverständlichkeit Kevin Spacey (58) junge Männer unsittlich berührt und wie wenig er sich um Konsequenzen gesorgt haben soll, all das hat nun Harry Dreyfuss (27) in einem ausführlichen Gastbeitrag für die Seite "Buzzfeed News" geschildert. Denn auch der Sohn von Schauspieler Richard Dreyfuss (70, "American Graffiti ") musste ungewollte Berührungen von Spacey über sich ergehen lassen. Auf besonders abstoßende Weise.

"Mein Vater hat es nicht gesehen"

So habe Spacey überhaupt keine Skrupel gehabt, Harry selbst unter dem Beisein seines berühmten Vaters heimlich anzugehen. "Es geschah eines Abends, als wir drei alleine in Kevins Wohnung waren und den Text meines Vaters probten. Mein Vater hat es nicht gesehen und ich habe ihm viele Jahre lang nicht von dem Vorfall erzählt", schreibt Harry. Besagter Übergriff habe sich im Jahr 2008 zugetragen, als Richard Dreyfuss unter der Regie von Spacey im Stück "Complicit" im Londoner Old Vic Theater spielte. Harry Dreyfuss war zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt und hatte Angst, er könne das gemeinsame Stück seines Vaters mit Spacey gefährden, würde er etwas sagen.

Mit entwaffnender Ausführlichkeit beschreibt Dreyfuss schließlich, wie Spacey immer dreister wurde: "Im Verlauf von etwa 20 Sekunden, Zentimeter für Zentimeter, bewegte Kevin seine Hand von meiner Hüfte in Richtung meines Schritts. Mein Kopf war wie leer gefegt". Wie lange Spacey seine Hand in seinem Intimbereich ließ, daran kann oder will er sich nicht mehr genau erinnern: "Es könnten nur 20 Sekunden gewesen sein, oder es waren fünf Minuten".

Er kann nicht länger schweigen

"Jetzt, da ich neun Jahre hatte, die Sache zu verarbeiten, wurde mir erst bewusst, wie falsch Kevins Verhalten war", schreibt Dreyfuss in seinem Gast-Beitrag. "Was mich so sehr an Kevin anwidert, ist, wie sicher er sich fühlte. Er wusste, dass er mich in einem Raum befummeln konnte, in dem auch mein Vater war und dass ich kein Wort darüber verlieren würde. Er wusste, dass ich nicht den Mut dazu hatte", so der heute 27-Jährige weiter. Bei seiner späteren Arbeit am Theater habe er dann erfahren, dass offenbar viele junge Männer dort eine ähnliche Geschichte zu erzählen hatten.

Dreyfuss verurteilte auch Spaceys Entschuldigung, die der Mime veröffentlichte, kurz nachdem "Star Trek: Discovery"-Darsteller Anthony Rapp (46) erstmals Vorwürfe gegen ihn erhob. Spacey habe mit seinem gleichzeitigen Outing versucht, "von den wirklichen Problemen abzulenken", so Dreyfuss. Zudem habe er damit der LGBT-Bewegung einen Bärendienst erwiesen und eine "Assoziation zwischen Pädophilie und Homosexualität" hergestellt.

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